Elektroautos

Lucid Motors fordert Tesla heraus

Wenn dein Unternehmen an der Börse drei Mal so viel wert ist wie BMW, Daimler und Volkswagen zusammen, dann musst du ein paar Dinge richtig gemacht haben. Elon Musk hat mit seiner Firma Tesla tatsächlich vieles richtig gemacht. Das müssen selbst die CEOs der deutschen Automobilhersteller inzwischen einräumen. Und mit Lucid Motors drängt der nächste Elektroautohersteller aus Kalifornien auf den Markt.

26.02.2021 • 16:17 Uhr

Lucid Motors fordert Tesla heraus

Und das könnte Ungemach bedeuten. Sowohl für die deutschen Hersteller, die in der Oberklasse eigentlich schon genug Konkurrenz mit dem Tesla Model S haben. Doch auch Tesla selbst dürfte den Blick einigermaßen nervös über die Bucht von San Francisco zum neuen Konkurrenten werfen.

Lucid Motors will im Model-S-Segment wildern

Denn beide Unternehmen vereint nämlich nicht nur die unmittelbare Nachbarschaft in Kalifornien – vom Tesla Headquarter in Palo Alto zum Sitz von Lucid Motors in Newark sind es Luftlinie nur wenige Kilometer. Die beiden Konkurrenten haben noch mehr Gemeinsamkeiten, die Tesla nur bedingt gefallen dürften.

Bei Lucid Motors arbeiten inzwischen nämlich mehrere ehemalige Tesla-Ingenieure. Und nicht nur das: Auch in der Führungsebene sind einige Ex-Tesla-Manager zu finden. Lucid-Chef Peter Rawlinson war bei Tesla einst Chefingenieur für das Model S. Mit Peter Hochholdinger und Eric Bach hat Lucid Motors die ehemaligen Leiter der Produktion und der Hardware-Entwicklung in seinen Reihen.

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Mitarbeiter und Know-how von Tesla

Lucid Motors verfügt damit nicht nur über Mitarbeiter und Know-how, das vorher dem Platzhirschen aus Palo Alto vorbehalten war. Das 2007 unter dem Namen Atieva gegründete Unternehmen machte sich mit Batteriesystemen und E-Antriebssträngen bereits zuvor einen Namen als Spezialist im Bereich Elektromobilität. In Newark verstehen sie also ihr Handwerk.

Für eine gewisse Beunruhigung dürfte auch die Tatsache sorgen, dass Lucids erster Wurf ausgerechnet in dem Segment wildern will, in dem Tesla mit dem Model S seit Jahren so erfolgreich ist: In der luxuriösen Oberklasse. Der Marktstart des Lucid Air verzögert sich zwar, die Leistungszahlen verdeutlichen allerdings wo die Reise hingehen soll. Der elegant-dynamisch gezeichnete Air soll über 1.080 PS Leistung und eine Reichweite von 810 Kilometern verfügen. Die „Plaid“-Variante des elegant-dynamisch gezeichneten Tesla Model S soll 1.020 PS Leistung mobilisieren und eine Reichweite von rund 630 km ermöglichen.

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Lucid Motors sackt 4,4 Milliarden US-Dollar ein

Zudem verfügt Lucid Motors nach Finanzierungsrunden in den letzten Jahren über Kapital. Viel Kapital, das in den nächsten Jahren vermutlich weiter steigen dürfte. Und nun steht sogar der Börsengang an. Dazu fusionierte das Unternehmen aus Kalifornien mit der zuvor bereits börsennotierten Unternehmenshülle Churchill Capital IV. Insgesamt fließen Lucid 4,4 Milliarden Dollar zu, berichtet t3n.de unter Berufung auf Informationen des Handelsblatts. Am Ende soll das kombinierte Unternehmen einen Wert von 24 Milliarden US-Dollar haben.

Und damit, so viel ist wohl sicher, dürfte sich eine Menge anstellen lassen.

Bilder: Lucid Motors