Lotus im Attack-Mode: Neues Elektro-Modell soll Porsche Taycan angreifen

Die britische Sportwagen-Marke Lotus greift wieder voll an. Seit 2017 im Mehrheitsbesitz des chinesischen Konzerns Geely schickt sich das traditionsreiche Unternehmen an, zum sportlichen Vollsortimenter im E-Bereich zu werden. Mit der intern „Type 133“ bezeichneten Elektro-Limousine will Lotus nun auch den Porsche Taycan ins Visier nehmen.

07.06.2022 • 11:33 Uhr

Lotus im Attack-Mode: Neues Elektro-Modell soll Porsche Taycan angreifen

Autor: Moritz Nolte

Wie Top-Manager gegenüber dem englischen Fachmagazin „Auto Car“ offenbarten, stellte Porsches E-Limousine die Benchmark für das neue Lotus E-SUV „Eletre“ dar. Eine Limousine als Vorbild für ein SUV? Nun ja, so ganz richtig ist das nicht, wie Gavan Kershaw klar stellt. Kershaw, der bei Lotus die Position des „Director of Attributes and Product Integrity” bekleidet, betonte, dabei sei es in erster Linie um das Benchmarking der technischen Plattform gegangen.

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Innovative Fahrwerkstechnologien und zwei E-Motoren

Die Plattform des Eletre soll nun jedoch auch als Basis für den neuen Lotus Typ 133 fungieren und später wohl auch den Unterbau für einen Crossover bilden, der bislang intern als Type 134 bezeichnet wird. In erster Linie gehe es um Fahrwerkstechnologien, so Kershaw. Im Zentrum stehen dabei aktive/semiaktive Fahrwerkssysteme, unter anderem eine aktive Wankkontrolle, Luftfederung und eine aktive Hinterachslenkung.

Weitere Details des Type 133 bleiben weiterhin geheim. „Aber mit dem 592 PS starken Zweimotoren-Antriebsstrang aus dem Eletre würde die Limousine dem Porsche Taycan GTS in nichts nachstehen und oben und unten viel Platz für weitere Ergänzungen der Modellreihe lassen“, glaubt „Auto Car.“

Bedeutet: Die Lotus E-Limousine könnte mit zahlreichen Motorisierungen auf Kundenfang gehen und dabei verschiedene Zielgruppen mit unterschiedlich gefüllten Portemonnaies ansprechen. Das passt zur allgemeinen Portfoliostrategie, die sich immer mehr abzeichnet. Mit dem SUV Eletre, dem Emira mit mehr oder weniger klassischen Sportwagen-Layout und dem Hypercar Evija haben die Briten schon heute drei grundverschiedene neue Modelle im Angebot.

Diversifizierung eine Schlüsselrolle bei der Gewinnung von Neukunden für die Marke

Es ist genau diese Diversifizierung, die laut Lotus-Boss Matt Windle eine Schlüsselrolle bei der Gewinnung von Neukunden für die Marke spielen soll: "Man kann einen Lotus für jede Lebensphase besitzen. Das ist etwas, das es bisher nicht gab, und wir hoffen, dass die Leute die Marke annehmen und verstehen, was wir zu tun versuchen." Der Lotus Typ 133 dürfte dann die tendenziell etwas ältere Zielgruppe ansprechen, die auch auf ein gewisses Maß an Komfort achtet.

Gebaut werden soll der britisch-chinesische „Taycan“ bei Lotus Technology in Wuhan, China. Der Lotus Emira läuft bereits jetzt vom Band, um im Sommer ausgeliefert zu werden. Der Lotus Evija wird dann einige Monate später folgen. Der Start der Auslieferung des Lotus Eletre ist für nächstes Jahr geplant.

Bild: Lotus