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E-Sportwagen: Das hat Mate Rimac mit Bugatti vor

Es war eine Meldung von automobilhistorischer Tragweite, als Porsche und der E-Sportwagen-Spezialist Rimac Automobili im Sommer die Gründung eines neuen Joint Ventures verkündeten. Unter dem Namen Bugatti-Rimac solle eine faszinierende Hypersportwagenschmiede bilden, hieß es in einer offiziellen Meldung.

25.10.2021 • 06:13 Uhr

E-Sportwagen: Das hat Mate Rimac mit Bugatti vor

Es gibt kaum exklusivere Automobilhersteller als die Traditionsmarke Bugatti. Die Hyper-Sportwagen der Franzosen glänzen nicht nur mit absurder Motorleistung. Sie sind zudem schweineteuer und auf meist geringste Stückzahlen limitiert. Mit besonders exklusiven Hypercars kennt sich auch Mate Rimac, Gründer von Rimac Automobili, aus. Von den sündhaft teuren elektrischen Hypercars Rimac Concept_One (1.224 PS) und Nevera (1.914 PS) werden allenfalls homöopathische Dosen verkauft.

Bugatti und Rimac passen hervorragend zusammen

Der heute 33-jährige Kroate gründete Rimac Automobili im zarten Alter von 24 Jahren. Aus dem kroatischen Hinterhofunternehmen mit einer Handvoll Mitarbeiter ist ein angesagtes Automobil- und Technologie-Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern geworden. Schon lange konzentriert sich Rimac Automobili nicht mehr nur auf Sportwagen in homöopathischen Dosen, sondern ist zum angesagten Systempartner großer internationaler Automobilhersteller avanciert.

Nun ensteht mit Bugatti-Rimac also ein neues Joint Venture, an dem Rimac 55 Prozent und Porsche 45 Prozent der Anteile hält. Ein Unternehmen, das sowohl für Bugatti als auch Rimac Automobili reizvoll ist. Bugatti bringt eine traditionsreiche Marke, ikonische Produkte, eine treue Kundenbasis und ein weltweites Händlernetz in die Partnerschaft ein. Rimac seine große Innovationskraft auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Elektromobilität.

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„Viele werden überrascht sein, was wir so alles machen“

Wenig überraschend kündigte Mate Rimac einen Bugatti mit elektrischem Antrieb in absehbarer Zeit an. „Viele werden überrascht sein, was wir so alles machen“, so der Chef von Bugatti-Rimac. Bei Porsche erhofft man sich nicht nur innovative Produkte, sondern auch erhebliche Kostenvorteile. Die Kosten für die Entwicklung eines Hypercars seien bei einem etablierten Hersteller zwei- bis dreimal so hoch wie bei Rimac, so Porsche Finanzvorstand Lutz Meschke.

Noch einfacher als neu zu entwickeln, wäre es wohl, dem 1.900-PS-E-Hypercar Nevera aus dem Hause Rimac Automobili ein Bugatti-Emblem zu verpassen. Schnödes Badge-Engineering kommt Mate Rimac allerdings nicht in die Tüte. „Das wäre viel zu einfach“, so der Kroate.

Neue Modelle, neues Design, elektrische Antriebe

Mate Rimac will die Bugatti-Produktpalette um weitere Modelle, ein anderes Design und eben elektrische Antriebe erweitern. Als erstes soll der Nachfolger des Bugatti Chiron entwickelt werden. Zwei neue Bugatti-Modelle, die von Rimac entwickelt werden, sollen bis 2030 auf den Markt kommen, berichtet Motortrend. Das erste ein Benzin-Elektro-Hybrid, dem dann ein Elektroauto folgen wird. Klar ist auch, dass die Hypercars von Bugatti-Rimac mit den Hochleistungs-Elektroantrieben von Rimac ausgestattet werden sollen.

Dabei soll das neue Portfolio nicht mehr nur aus zweisitzigen Hypercars bestehen. "Mit dieser Marke kann man so viel machen“, so Rimac. „Vielleicht ein SUV oder ein Coupé mit langer Motorhaube oder etwas absolut Verrücktes, an das niemand denkt.“

Ob Mate Rimac‘ Denkweise automobilen Traditionalisten gefällt? Alle anderen dürfen sich auf spannende Zeiten bei Bugatti, pardon, Bugatti-Rimac einstellen.

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Autor: Moritz Nolte

Bilder: Bugatti, Rimac Automobili