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Erhöhung des CO₂-Preises: Die Auswirkungen auf Tanken und Heizen

Der CO₂-Preis wird 2024 deutlicher erhöht als ursprünglich geplant. Das sorgt für steigende Spritpreise und Heizkosten.

15.12.2023 • 14:55 Uhr

Erhöhung des CO₂-Preises: Die Auswirkungen auf Tanken und Heizen

Der Bundestag hat eine von der Ampelkoalition vorgeschlagene Erhöhung des CO₂-Preises ab Januar beschlossen, die Teil der Finanzierung des Haushalts 2024 ist.

Der Preis pro Tonne CO₂ wird nun von 30 auf 45 Euro anstatt 40 Euro angehoben, was zusätzliche Staatseinnahmen von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr generiert, aber auch höhere Kosten für Bürger beim Heizen und Tanken mit sich bringt. Die Einnahmen fließen in den Klima- und Transformationsfonds zur Finanzierung von Klimaschutzprojekten.

CO₂-Preis: Die Spritkosten werden steigen

Durch die Erhöhung des CO₂-Preises erhöhen sich die Spritkosten im Vergleich zu 2023 um etwa 4,3 Cent pro Liter Benzin und 4,7 Cent pro Liter Diesel, hat der ADAC errechnet. Seit der Einführung der nationalen CO₂-Steuer im Januar 2021 sind die Spritkosten bereits deutlich gestiegen. Zunächst bei Super E10 um 7 Cent und bei Diesel um 8 Cent je Liter. Im Jahr darauf dann um 1,4 Cent bei Benzin und 1,5 Cent bei Diesel.

Nach der Energiekostenentlastung plant die Regierung, die CO₂-Steuer bis 2025 auf 55 Euro je Tonne zu erhöhen und ab 2026 über die Versteigerung von CO₂-Zertifikaten zu bestimmen. Dies könnte die Benzin- und Dieselpreise weiter erhöhen, möglicherweise bis 65 Euro je Tonne.

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Darüber hinaus wird der steigende CO₂-Preis auch die Kosten für Gas und Öl beeinflussen. Das Vergleichsportal Check24 hat berechnet, dass durch den steigenden CO₂-Preis ein Musterhaushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh im Jahr 2024 netto 60 Euro mehr zahlen wird, zusätzlich zu den steigenden Kosten durch das Wegfallen der Gaspreisbremse, was zusätzliche 90 Euro ausmacht.

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Stromkosten dürften ebenfalls in die Höhe gehen

Auch die Stromkosten dürften steigen. Die Bundesregierung hat beschlossen, die Zuschüsse zur Stabilisierung der Netzentgelte zu streichen, was zu regional unterschiedlichen, aber voraussichtlich steigenden Strompreisen führen wird. „Ein vierköpfiger Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh hat dann zusätzliche Kosten von 56 Euro. Insgesamt würden die Netzentgelte für Strom 2024 so um über 100 Euro netto für eine Familie steigen. Dazu kommt noch die Mehrwertsteuer“, so das Vergleichsportal.

Wirtschaftsminister Robert Habeck verteidigte die stärkere Erhöhung des CO₂-Preises und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Kosten für Tanken und Heizen.

„Es gibt einen sozialen Ausgleich. Wir haben die EEG-Umlage abgeschafft, darüber fließen nächstes Jahr 85 Prozent der Einnahmen aus dem CO₂-Preis direkt an die Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft zurück. Das ist ein Klimageld über den Strompreis. Es gibt aktuell eine gewisse Vergesslichkeit.“ Die Vorgängerregierung habe einen CO₂-Preispfad festgelegt. „Den haben wir in der Energiekrise reduziert; jetzt kehren wir genau dahin zurück.“

„Unter den gegebenen Bedingungen haben wir eine tragfähige Lösung erarbeitet“, sagte Habeck. „Diese Lösung verlangt dem Land und den Bürgern viel ab. Aber es ist eine Gesamtlösung, mit der wir wichtige Investitionen weiter möglich machen, wesentliche Entlastungen erhalten und die soziale Balance wahren. Aber wenn Sie mich als Wirtschaftsminister fragen, muss ich sagen, dass in dieser wirtschaftlichen Phase ökonomisch eigentlich etwas anderes nötig wäre - nämlich deutlich mehr Investitionen.“ Deutschland habe strukturelle Probleme, bei Bildung bis Straßensanierung. „Wir sollten hier mehr tun, das würde auch der Wirtschaft und der Konjunktur helfen. Meine Sorge ist, dass es im nächsten Jahr konjunkturell schwierig wird. Auch das globale Umfeld ist voller Risiken.“