Kaufberatung

Elektroautos kaufen: Das solltest du beachten

Elektroautos werden immer beliebter. Wir zeigen dir, worauf du beim Kauf eines Stromers achten musst.

12.12.2020 • 15:24 Uhr

Elektroautos kaufen: Das solltest du beachten

E-Auto kaufen – was du beachten solltest

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Elektroautos werden immer beliebter. 170.000 FahrzeughalterInnen hat der elektronische Antrieb in Deutschland bereits überzeugt, 40.000 davon kamen allein in diesem Jahr dazu. Kein Wunder, denn moderne Elektroflitzer sind leistungsstark, verursachen kaum CO2-Emissionen und müssen im Vergleich zu Verbrennungsmotoren nur selten gewartet werden. Prämien wie der Umweltbonus, der erst in diesem Jahr erhöht wurde, machen den Kauf zusätzlich attraktiv. Du überlegst, auf E-Mobilität umzusteigen? Wir erklären dir, worauf du beim Kauf eines Elektrofahrzeugs achten solltest.

Sparen mit Prämien und Steuervorteilen

Wer sich in Deutschland ein Elektroauto oder einen Plug-In-Hybriden zulegen will, kann beim Kauf mit Hilfe der Umweltprämie ordentlich sparen. Mit bis zu 9.000 Euro unterstützen Staat und Hersteller seit der Erhöhung im Juli umweltbewusste AutofahrerInnen beim Erwerb ihres neuen Fahrzeugs. Um für die staatliche Förderung in Frage zu kommen, muss das Auto jedoch einige Voraussetzungen erfüllen. Ob dein neuer Stromer für die Umweltprämie qualifiziert ist, erfährst du mit einem Blick auf die Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Weiterhin sind Fahrzeuge mit E-Kennzeichen für ganze 10 Jahre von der Kfz-Steuer befreit. Sollte dein/e ArbeitgeberIn außerdem das kostenfreie Laden von E-Autos ermöglichen, musst du dies in deiner Steuererklärung nicht als geldwerten Vorteil angeben.

Und auch beim Parken genießen E-FahrzeughalterInnen Vorteile: In vielen Parkhäusern finden sich für Elektroautos mittlerweile kostenfreie Parkplätze mit Ladestation und auch auf öffentlichen Parkplätzen darf – zumindest während des Ladens – umsonst geparkt werden.

Akku mieten oder kaufen?

Wer beim E-Auto-Kauf sparen möchte, kann darüber nachdenken, die Batterie des Wagens zu mieten, statt sie für den vollen Kaufpreis mit zu erwerben. Besonders für FahrzeughalterInnen, die planen, ihren Stromer nach ein paar Jahren gegen ein neueres Modell auszutauschen, ist das sinnvoll. Wie hoch die monatliche Rate für die Batterie ausfällt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig (Leasingsauer, Leistung etc.).

Zwar werden durch den Miet-Akku monatliche Fixkosten fällig – dafür bist du mit einer gemieteten Batterie auf der sicheren Seite, denn bei Leistungsverlust oder Defekten wird der Stromspeicher kostenfrei ersetzt. Da die Batterie nicht dein Eigentum ist, können bestimmte Nutzungen wie das bidirektionale Laden (Nutzung des Akkus als vorübergehenden Stromspeicher, z. B. für Solarenergie) jedoch vertraglich ausgeschlossen sein.

Die reale Reichweite kennen

Egal, ob gemietet oder gekauft, bei der Batterie solltest du als Elektroauto-KäuferIn nicht sparen. Denn diese ist ausschlaggebend dafür, wieviel Reichweite dein Stromer letztendlich hat. Es ist ganz normal, dass die Kapazität des Akkus mit der Zeit abnimmt – in einem Nutzungszeitraum von acht bis 10 Jahren kann der Stromspeicher schon mal bis zu 40 Prozent Batteriekapazität verlieren. Im Zweifelsfall solltest du also lieber auf ein Modell mit höherer Kapazität zurückgreifen.

Wichtig: Verlass dich bei der Reichweite nicht allein auf die Herstellerangaben, denn die werden meist nicht unter realitätsnahen Bedingungen erhoben. Erkundige dich stattdessen bei HändlerInnen nach der Reichweite des Autos im Realbetrieb und plane dann am besten noch einmal ein Drittel Puffer für den Kapazitätsverlust ein.

Beispiel: Wenn du planst, dein E-Auto jeden Tag für ca. 100 Kilometer zu nutzen, sollte die reale Reichweite bei mindestens 150 Kilometern liegen, damit du auch nach ein paar Jahren noch Spaß an deinem Fahrzeug hast.

Ladestationen in der Nähe

Auch das Thema Laden sollte bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden, denn wer sich vor dem Kauf nicht über die Ladeinfrastruktur in der Umgebung informiert, wird wenig Freude an der CO2-freien Mobilität haben. Auf jeden Fall solltest du dein Auto zu Hause über eine sogenannte Wallbox laden können. Gerade in alten Gebäuden sind die Leitungen für diesen Starkstromanschluss jedoch häufig nicht geeignet. Wer in einer Mietwohnung lebt, muss die Installation außerdem vorher mit der Hausverwaltung abklären. Solltest du mit dem Auto zur Arbeit fahren wollen, ergibt es Sinn, herauszufinden, ob es dort eine Lademöglichkeit gibt.

Kfz-Versicherung und Wartungskosten

Wenn es darum geht, dein Elektroauto zu versichern, ist es sinnvoll, vorab Preise zu vergleichen – viele Versicherungen bieten Rabatte für E-Fahrzeuge an. Wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist nur die Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben – eine Vollkasko-Police aber ratsam.

Wichtig: Dein Versicherungsschutz sollte die Batterie vollumfänglich abdecken, also auch Schäden durch Bedienungsfehler, wie beispielsweise eine Tiefenentladung.

Im Gegensatz zu Verbrennern ergeben sich bei Elektroautos deutlich geringere Reparatur- und Wartungskosten, denn klassische Verschleißteile wie Kupplung, Zündkerzen und Zahnriemen gibt es nicht mehr. Dank Rekuperation verschleißen die Bremsen langsamer und auch die jährliche Inspektion ist im Schnitt knapp ein Drittel günstiger als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Der wichtigste Kostenpunkt bleibt jedoch der Kraftstoff: Strom ist günstiger als Benzin und Diesel. Wenn du wirklich nachhaltig fahren willst, solltest du jedoch darauf achten, dass du „grüne“ Energie aus erneuerbaren Quellen zum Laden nutzt.

Zusammenfassung: Diese Fragen solltest du dir vor dem E-Auto-Kauf stellen

  • Von welchen Zuschüssen kann ich profitieren? Ist mein Auto für den Umweltbonus qualifiziert?
  • Lohnt es sich, die Batterie zu kaufen oder ist die Miete des Akkus die günstigere Option?
  • Welche Strecken müssen täglich zurückgelegt werden? Liegt die maximale Reichweite im Realbetrieb mindestens ein Drittel darüber?
  • Welche Lademöglichkeiten gibt es in meiner unmittelbaren Umgebung? Kann ich bei mir zuhause eine Wallbox installieren?
  • Beziehe ich den Ladestrom aus erneuerbaren Quellen?

Quellen:

https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article207597857/Elektroauto-kaufen-Darauf-sollten-Sie-bei-E-Autos-achten.html

https://www.autobild.de/artikel/elektroauto-pro-und-kontra-e-auto-1263896.html

https://www.elektroauto-news.net/2020/zehn-tipps-kauf-elektroauto-darauf-solltest-du-achten

https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/elektroautos-darauf-muessen-sie-beim-kauf-achten,S3V7lSe