Elektroautos

Elektro-Verunsicherung: ACV sieht Politik in der Verantwortung

Im Auftrag des ACV hat das Meinungsforschungsinstitut Civey eine Umfrage durchgeführt, die klarstellt: Für die Deutschen ist das Auto unangefochten das Verkehrsmittel der Wahl.

22.06.2024 • 08:41 Uhr

Elektro-Verunsicherung: ACV sieht Politik in der Verantwortung

Das Ergebnis: Über zwei Drittel (66%) der Befragten nutzen es am häufigsten, was es weit vor Zufußgehen (12%), öffentlichen Verkehrsmitteln (10%) und dem Fahrrad (9%) platziert.

In Sachen Beliebtheit führt das Auto ebenfalls mit 63% an, wobei das Fahrrad mit 13% auf dem zweiten Platz folgt. Die Befragten schätzen am Auto vor allem Flexibilität, Komfort sowie Schnelligkeit und Zuverlässigkeit.

Für den ACV Automobil-Club Verkehr verdeutlicht diese Umfrage die zentrale Rolle des Autos im Alltag. Geschäftsführer Holger Küster betont: „Viele Menschen sind täglich auf ihr Auto angewiesen - sei es im ländlichen Raum, wo alternative Verkehrsmittel oft fehlen, oder auch zum Pendeln, um Arbeitsplätze in urbanen Zentren schnell und zuverlässig zu erreichen."

Das Auto spielt eine zentrale Rolle in der Verkehrswende

Für den ACV ist klar: Das Auto spielt eine zentrale Rolle in der Verkehrswende. Umso besorgniserregender ist der aktuelle Rückgang bei der Elektromobilität in Deutschland. Von Januar bis Mai 2024 wurden rund 140.700 E-Autos zugelassen, was einem Rückgang von 16 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht.

Küster sieht in diesem Kontext die Politik in der Verantwortung: „Viele Menschen sind aktuell verunsichert. Das abrupte Streichen der staatlichen Umweltprämie war ein falsches Signal. Hinzu kommen zu viele Unklarheiten bei den Strompreisen und der Ladeinfrastruktur. Auch der unklare Restwert der Fahrzeuge hält die Menschen vom Kauf ab."

Elektromobilität: Bestmögliche Rahmenbedingungen schaffen

Der ACV fordert von der Politik, bestmögliche Rahmenbedingungen für die Elektromobilität zu schaffen. Dazu gehört auch, das Vertrauen in die Technologie zu stärken, den Vorbehalten gegenüber E-Autos mit klarer Kommunikation zu begegnen und aufzuklären, zum Beispiel über die Entwicklung der Spritpreise: „Der steigende CO2-Preis wird in den kommenden Jahren zwangsläufig zu höheren Preisen an der Tankstelle führen - das ist vielen Autofahrerinnen und Autofahrern noch nicht bewusst, könnte aber ein wichtiges Argument für den Kauf eines E-Autos sein", ergänzt Küster.

Die Automobilindustrie hat sich zwar längst auf Elektromobilität als zukünftige Leittechnologie festgelegt, doch auch die Hersteller sieht der ACV in der Pflicht, um für höhere Zulassungszahlen von E-Autos zu sorgen. ACV Geschäftsführer Holger Küster: „Eine Hürde beim Umstieg bleibt der Preis. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen sich E-Mobilität nicht nur leisten wollen, sondern auch leisten können. Aktuell mangelt es nach wie vor an kleinen und bezahlbaren Elektroautos, die für den deutschen Markt geeignet sind."