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Die neue Formel 1: Alles auf grün

Die Kritik an der Formel 1 ist groß, wenn es um Nachhaltigkeit und den Umweltschutz geht. Doch die Rennserie geht die Probleme an und ist laut einer Studie auf einem guten Weg.

10.12.2023 • 15:07 Uhr

Die neue Formel 1: Alles auf grün

Die Formel 1 wird oft kritisiert wegen ihrer Umweltbelastung und hohen Kosten, doch bei den Fans ist sie beliebter denn je. Die Königsklasse des Motorsports steht vor einer nachhaltigen Revolution.

Das zeigt eine Studie von PwC Deutschland mit dem Titel "Joining the grid", die die bevorstehenden Änderungen in der Rennserie beleuchtet.

Mit einer ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie, einem erweiterten Fahrerfeld und verstärktem Fokus auf Diversität und Inklusion zeigt die Formel 1, dass sie bereit ist, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen. "Die Formel 1 hat die Zeichen der Zeit erkannt und will mit einem mutigen Reformpaket Teil der Lösung sein", betont Felix Kuhnert von PwC Deutschland.

Formel 1: Kostenobergrenze für die Fahrzeugentwicklung eingeführt

Ein entscheidender Schritt in dieser Transformation ist die von der FIA 2021 eingeführte Kostenobergrenze für die Fahrzeugentwicklung. Diese Maßnahme zielt darauf ab, durch Budgetbeschränkungen mehr sportliche Fairness zu schaffen. Die Ergebnisse sind bereits sichtbar: Die führenden Teams haben 2021 im Vergleich zur Vor-Corona-Saison elf Prozent weniger Punkte erzielt. Zudem wird überlegt, ab 2025 zwei weitere Teams in das Fahrerfeld aufzunehmen.

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Ein zentraler Kritikpunkt an der Formel 1 – die hohen Emissionen – wird durch die Einführung nachhaltiger E-Kraftstoffe und die Reduzierung der Verbrennungsmotorleistung um 40 Prozent ab 2026, was den Kraftstoffverbrauch weiter senkt, adressiert. Gleichzeitig wird die elektrische Leistung der Fahrzeuge auf 350 kW erhöht.

Die Antriebsstränge der Fahrzeuge tragen weniger als ein Prozent zu den jährlichen CO2-Emissionen von über 250.000 Tonnen bei. Der Großteil entfällt auf Reisen und Logistik, was 28 bzw. 45 Prozent ausmachen.

Formel 1: Kalender nach geografischen Regionen gruppiert

Von 2018 bis 2023 stieg die Gesamtdistanz zwischen den einzelnen Formel-1-Rennen um 26 Prozent an. Um diesem Trend entgegenzuwirken und die Emissionen zu reduzieren, plant die Rennserie ab 2024 schrittweise eine Neustrukturierung: Die Rennen sollen nach geografischen Regionen gruppiert werden.

Diese Maßnahme soll es den Teams ermöglichen, trotz eines erhöhten Rennaufkommens von 24 Rennen im Kalender, ihre Emissionen um mehr als acht Prozent im Vergleich zu 2023 zu verringern. Durch eine weiterführende regionale Organisation der Rennen besteht sogar das Potenzial, die Emissionen nochmals um bis zu 50 Prozent zu senken. Diese umweltbewusste Ausrichtung erhöht die Attraktivität der Formel-1 für Unternehmen, sei es als Rennstall oder Sponsor, indem sie ein stärkeres Engagement in puncto Nachhaltigkeit demonstriert.

„Automobilherstellern bietet sich aktuell in der Formel 1 die Gelegenheit, die Reichweite und den Bekanntheitsgrad ihrer Marke zu erhöhen – indem sie ihre Nachhaltigkeitsziele mit dem Sport in Einklang bringen, der bislang für seine CO₂-Emissionen berüchtigt ist“, so Kuhnert.

Formel 1: Mehr Diversität und Inklusion

Neben diesen Initiativen verpflichtet sich die Formel 1 auch zu mehr Diversität und Inklusion. Die Einführung der F1 Academy 2023 zielt darauf ab, Frauen auf höhere Rennserien vorzubereiten. Stipendien, Lehrstellen und Praktika für Menschen mit unterrepräsentiertem Hintergrund sollen den Einstieg in den Motorsport erleichtern. Außerdem ist die Teilnahme an Diversity- und Inklusionstrainings für alle Mitarbeitenden verpflichtend.