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Der Piëch GT: Elektro-Sportwagen zwischen Unwägbarkeiten und großen Versprechen

Mit dem Sportwagen-Start-up seines Sohnes Anton wollte der Auto-Patriarch Ferdinand Piëch nichts zu tun haben. Zwei Jahre nach dem Tod des streitbaren Managers und genialen Ingenieurs startet der Piëch GT, der vollelektrische erste Spross des Unternehmens, in die Erprobungsphase.

08.11.2021 • 07:38 Uhr

Der Piëch GT: Elektro-Sportwagen zwischen Unwägbarkeiten und großen Versprechen

Mit dem Sportwagen-Start-up seines Sohnes Anton wollte der Auto-Patriarch Ferdinand Piëch nichts zu tun haben. Zwei Jahre nach dem Tod des streitbaren Managers und genialen Ingenieurs startet der Piëch GT, der vollelektrische erste Spross des Unternehmens, in die Erprobungsphase.

„Ich war nie dabei, ich bin nicht dabei und werde nicht bei dem Projekt beteiligt sein“, sagte Ferdinand Piëch wenige Monate vor seinem Tod im Jahr 2019. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG distanzierte sich stets klar vom Unternehmen seines Sohnes, das den großen Namen Piëch trug. Besonders viel traute der Top-Manager und Multimillionär der Firma offenbar nicht zu.

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Streit um die Ausrichtung des Unternehmens

Und tatsächlich: Zwischenzeitig hört man nichts mehr von Piëch Automotive AG und dem groß angekündigten Elektrosportwagen Piëch GT. Dann machte die Meldung die Runde, dass Ex-VW-Chef Matthias Müller, für immerhin elf Monate Aufsichtsratsvorsitzender der Schweizer Aktiengesellschaft, das Unternehmen verlassen hatte. Im Streit um die Ausrichtung des Unternehmens, wie Müller durchblicken ließ.

Davon unbeeindruckt haben die Ingenieure den Piëch GT weiterentwickelt. Der erste Sportwagen des Unternehmens, dem ein SUV und eine Sportlimousine folgen sollen, befindet sich inzwischen in der Erprobungsphase.

Optisch ist der E-Sportwagen durchaus ansehnlich geworden: Das Design des Piëch GT orientiert sich am klassischen Sportwagenbau. Eine lange Motorhaube, kurze Überhänge und ein ultraknackiges Heck kennzeichnen den rein elektrischen Sportler von Toni Piëch.

Drei Elektromotoren treiben den Piëch GT an

Drei Elektromotoren, einer an der Vorderachse, die anderen beiden an den Hinterrädern, mobilisieren insgesamt 450 kW/611 PS. Für die Beschleunigung von null auf 100 km/h gibt das Unternehmen weniger als drei Sekunden an. In unter neun Sekunden soll der unter 1.800 Kilogramm wiegende Sportwagen 200 km/h erreichen.

Das Batteriesystem ermöglicht eine Reichweite von 500 Kilometern nach WLTP-Standard-Zudem haben die Macher nach eigenen Aussagen einen eigenen Schnelllader entwickelt, der die Batterie in unter fünf Minuten auf 80 Prozent ihrer Kapazität aufladen soll.

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High-Performance Thermomanagement

Besonders performant soll das Thermomanagement des Piëch GT sein: So soll die Batterie
vollgasfest sein, sich also auch bei hoher Beanspruchung kaum oder gar nicht erhitzen. Auch beim Laden soll sich die Batterie kaum erwärmen.

Der Piëch GT soll Mitte 2024 auf den Markt kommen. Schon im ersten Jahr wird eine Stückzahl von 1200 Fahrzeugen angepeilt. Unter vorgehaltener Hand, heißt es laut t3n.de, wird ein Preis von rund 200.000 Euro gehandelt.

Autor: Moritz Nolte

Bild: Piëch Automotive AG