Klimaschutz
Klimapolitik

COP28: 2023 könnte das heißeste Jahr der Geschichte werden

In Dubai beginnt heute die 28. UN-Klimakonferenz (COP28). Eine Nachricht zum Start unterstreicht, dass es nicht mehr nur fünf vor 12 ist.

30.11.2023 • 11:28 Uhr

COP28: 2023 könnte das heißeste Jahr der Geschichte werden

Am heutigen Donnerstag beginnt in Dubai die 28. UN-Klimakonferenz (COP28). Und sie wird gleich mit einer schlechten Nachricht eingeläutet. Doch möglicherweise sorgt diese dafür, dass die Dringlichkeit der Maßnahmen gegen den Klimawandel noch einmal zusätzlich unterstrichen wird. Es wäre zu hoffen, denn 2023 dürfte in die Geschichte des Klimawandels eingehen. Leider nicht im positiven Sinne.

Denn laut den Vereinten Nationen wird das Jahr 2023 voraussichtlich das wärmste Jahr seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Der vorläufige Klimazustandsbericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), der am Donnerstag veröffentlicht wurde, zeigt, dass die globale Durchschnittstemperatur bis Ende Oktober bereits etwa 1,4 Grad Celsius über dem Niveau der vorindustriellen Zeit lag.
Der Abstand zu den bisherigen Rekordjahren 2016 und 2020 ist so groß, dass die Monate November und Dezember den globalen Hitzerekord wahrscheinlich nicht mehr beeinflussen werden.

COP28: 1,5 Grad laut Pariser Klimaabkommen

Um verheerende Folgen des Klimawandels zu verhindern, hatte die Internationale Gemeinschaft 2015 im Pariser Klimaabkommen beschlossen, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad, idealerweise auf 1,5 Grad, im Vergleich zur vorindustriellen Ära zu beschränken.

Jedoch deuten aktuelle UN-Prognosen darauf hin, dass wir uns aufgrund weiter steigender Treibhausgasemissionen auf eine gefährliche Erwärmung von 2,5 bis 2,9 Grad bis zum Jahr 2100 zubewegen. Mit katastrophalen Folgen. „Das derzeitige Niveau der Treibhausgas-Konzentrationen bringt uns auf den Weg eines Temperaturanstiegs, der weit über den Zielen des Pariser Abkommens bis zum Ende dieses Jahrhunderts liegt“, betonte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.

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Die WMO wird den endgültigen Klimabericht für 2023 Anfang 2024 veröffentlichen.

Das Jahr 2023 alleine hat bereits jetzt eine Reihe von Klimarekorden gebrochen. Neue Höchstwerte wurden bei der Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre, den globalen Temperaturen und dem Anstieg des Meeresspiegels verzeichnet. Taalas wies darauf hin, dass das antarktische Meereis auf einen historischen Tiefststand gesunken ist.

„Trotz jahrzehntelanger Warnungen der Wissenschaft, Tausender Seiten von Berichten und Dutzender Klimakonferenzen bewegen wir uns immer noch in die falsche Richtung“, sagte Taalas. Diese Entwicklung sei „mehr als nur Statistik“, sagte er. „Wir riskieren, den Wettlauf um die Rettung unserer Gletscher und die Eindämmung des Anstiegs des Meeresspiegels zu verlieren.“

COP28: WMO-Generalsekretär Petteri Taalas fordert Maßnahmen

Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Starkregen hätten auf der Erde in diesem Jahr zudem „eine Spur der Verwüstung und Verzweiflung“ hinterlassen.

Wie Taalas erklärte, sei eine Rückkehr zum Klima des 20. Jahrhunderts nicht mehr möglich. Von den Delegierten der UN-Klimakonferenz forderte er deshalb sofortige Maßnahmen für mehr Klimaschutz. „Wir müssen jetzt handeln, um die Risiken eines zunehmend unwirtlichen Klimas in diesem und in den kommenden Jahrhunderten zu begrenzen.“

Zu den aktuellen Rekordtemperaturen trägt den Klimaforschern zufolge aber auch das seit dem Sommer andauernde Wetterphänomen El Niño bei. Im Jahr 2024 wird es den WMO-Prognosen zufolge die globalen Temperaturen „wahrscheinlich noch weiter anheizen“.