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Cellforce Group: Das ist das neue Porsche-Joint-Venture für High-Performance-Batteriezellen

Die Batterietechnik ist nach wie vor entscheidend, wenn es um die Bewertung von batterieelektrischen Autos geht. Das gilt umso mehr für Sportwagen und im Rennsport, wo die Abforderung von Leistung am höchsten ist. Denn während geradezu wahnwitzig hohe kW-Zahlen bei E-Motoren kein allzu großes Problem darstellen, ist die Reichweite immer noch der limitierende Faktor. Der Run auf die beste Batterietechnologie ist in vollem Gange. Jetzt investiert Porsche in ein Unternehmen für Hochleistungsbatteriezellen.

29.06.2021 • 06:57 Uhr

Cellforce Group: Das ist das neue Porsche-Joint-Venture für High-Performance-Batteriezellen

Porsche investiert nach eigenen Angaben eine „hohe zweistellige Millionen-Summe“ in ein neues Joint Venture. Gemeinsam mit Customcells, eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Entwicklung spezieller Lithium-Ionen-Batteriezellen, will die neu gegründete Cellforce Group die Batterietechnologie der Zukunft entwickeln.

„Wir haben Customcells mit dem Ziel gegründet, kundenspezifische Batteriezellen für anspruchsvollste Anwendungen zu entwickeln, und genau das können wir jetzt gemeinsam mit Porsche realisieren. Die geplante Produktionsanlage soll eine Kapazität von mindestens 100 MWh pro Jahr erreichen. Das entspricht Hochleistungs-Batteriezellen für 1.000 Fahrzeuge“, lässt sich Custumcells-CEO Torge Thönnessen in die Karten schauen.

Höhere Energiedichte, bessere Temperaturverträglichkeit

Die Cellforce Group setzt auf eine neue Chemie der nagelneuen Hochleistungszellen, die Silizium als Anoden-Material nutzt, um die Energiedichte gegenüber aktuellen Serienbatterien signifikant zu steigern. Damit kann die Batterie kann bei gleichem Energieinhalt kompakter ausfallen. Und weil die neue Chemie zudem den Innenwiderstand der Batterie verringert, kann sie zum einen mehr Energie bei der Rekuperation aufnehmen und ist zugleich beim Schnellladen leistungsfähiger. Eine weitere Besonderheit der Cellforce Batteriezelle: Sie soll hohe Temperaturen besser vertragen.

Allesamt Eigenschaften, die nicht nur, aber vor allem bei Sportwagen und im E-Rennsport eine große Rolle spielen.

Wenn es nach Porsche geht, ist das Rennen um die leistungsstärkste Batteriezelle somit bereits entschieden. Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG: „Mit dem Joint Venture positionieren wir uns an der Spitze des weltweiten Wettbewerbs um die leistungsstärkste Batteriezelle und machen sie zum Bindeglied zwischen dem unverkennbaren Porsche Fahrgefühl und der Nachhaltigkeit. So gestalten wir die Zukunft des Sportwagens.“

An der Spitze des weltweiten Wettbewerbs um die leistungsstärkste Batteriezelle“

Ob es mit der Batterietechnik getan ist, sei dahingestellt. Nachvollziehbar aber ist der Schritt. „Porsche wurde als Konstruktions- und Entwicklungsbüro 1931 in Stuttgart gegründet. Bis heute kann man die Technik, die den Kern unserer Hochleistungssportwagen ausmacht, nicht zukaufen. Wir entwickeln sie selbst“, sagt etwa Porsche-Entwicklungsvorstand Michael Steiner. „Daher ist es nur logisch, dass wir auch die Schlüsseltechnologie der Zukunft, die Batteriezelle, selbst entwickeln und bauen.“

Genauso folgerichtig sei es, „dass wir diese Hochleistungstechnologie zunächst im härtesten Wettbewerbsumfeld erproben – dem Motorsport. Auch unser Elektrosportwagen Taycan hat wesentliche Impulse und seinen technischen Vorsprung von der Rennstrecke mitgebracht, vom Le Mans-Sieger Porsche 919 Hybrid.“

Motorsport-Fans wird es freuen. Und wohl nicht nur die.

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Bilder: Porsche