„Autonation im Wandel": Studie zeigt die Treiber der Mobilitätswende
Die Verkehrswende ist eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts, besonders für ein traditionsreiches Autoland wie Deutschland. Doch die Umstellung auf Elektromobilität findet nicht im Gleichschritt statt - regionale Unterschiede prägen das Bild.
29.11.2023 • 15:24 Uhr
Die Studie „Autonation im Wandel" bietet aufschlussreiche Daten zu den Entwicklungen der E-Auto-Neuzulassungen in Deutschland und zeigt unter anderem eine deutliche Diskrepanz zwischen Ost und West.
Motointegrator hat in Zusammenarbeit mit der Berliner Digital-Agentur Buzzmatic die Treiber der Mobilitätswende untersucht.
„Autonation im Wandel": Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie:
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Der Osten Deutschlands wird abgehängt: Die fünf neuen Bundesländer sind die mit dem kleinsten Anteil an Elektrofahrzeugen.
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Bayern dominiert Ranking: Unter den Top-15 Zulassungsbezirken ist Bayern 7 Mal vertreten, auch 3 der Top 5 wachstumsstärksten Bezirke liegen in Bayern, München hat die höchste absolute Anzahl an E-Autos (24.939).
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Führende Bundesländer: Hamburg (2,53 %), Hessen (2,49 %) und Baden-Württemberg (2,41 %) haben den höchsten Anteil an Elektroautos aller Bundesländer.
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Autostädte fahren vor: Autostädte (Wolfsburg, Ingolstadt, Stuttgart, München) und Zulassungsbezirke von Autovermietungen (Euskirchen, Wiesbaden) belegen Top-Positionen.
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E-Autos als Indikator für Wohlstand: Es gibt eine sehr starke positive Korrelation (0,925) zwischen dem Median des Bruttomonatseinkommens und dem Anteil von Elektroautos in den Bundesländern.
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Anfangsstadium der Mobilitätswende: Trotz eines Bestands von ~1.013.00 E-Autos in Deutschland, was 2,07 % der Gesamtzulassungen entspricht, bleibt das ambitionierte Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen E-Autos bis 2030 eine gewaltige Herausforderung.
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Aufschwung der E-Autos: Die Neuzulassungen von E-Autos erleben einen Aufwind und machen mittlerweile 18,1 % des diesjährigen Gesamtmarktes aus.
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Gewerbliche Nutzung als Wachstumsmotor: Unternehmen treiben die E-Mobilität voran, mit einem überproportionalen Anteil von über 40 % an allen zugelassenen E-Autos.
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Dominanz von VW und Tesla: Diese beiden Marken behaupten ihre Führung mit jeweils über 50.000 Neuzulassungen, Mercedes verkürzt Abstand zu Audi, BMW und Opel.
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Asiatische Marken in den Startlöchern: Hersteller wie Toyota und Subaru verzeichnen starke Wachstumsraten im E-Auto-Segment.
E-Autos als Wohlstandsprodukt
„Unsere Analyse zeichnet ein detailliertes Bild der Elektromobilität in Deutschland und enthüllt signifikante regionale Disparitäten, wobei insbesondere der Osten des Landes bei der Adoption von E-Autos hinterherhinkt“, heißt es im Fazit.
Trotz Förderungen hätten sich E-Autos als ein Wohlstandsprodukt herauskristallisiert, das vor allem in wohlhabenden Regionen Anklang finde, heißt es weiter. Die gewerblichen Halter spielen eine tragende Rolle bei der Förderung von Elektrofahrzeugen und tragen maßgeblich zum Wachstum bei. Marktführer wie VW und Tesla dominieren weiterhin den deutschen E-Automarkt, während asiatische Hersteller, besonders aus Japan und China, mit beachtlichen Wachstumsraten auf dem Vormarsch sind.
Die Macher der Studie: „Diese Trends verweisen auf eine dynamische Zukunft für die Elektromobilität in Deutschland, in der ein verstärktes Umweltbewusstsein und wirtschaftliche Faktoren zu einer schnelleren und breiteren Akzeptanz führen könnten. Zugleich signalisieren sie eine Herausforderung für die Politik und Wirtschaft, die Transformation in einer Weise zu gestalten, die regionale Unterschiede überbrückt und eine inklusive Verkehrswende ermöglicht."
Die vollständige Studie ist auf Motointegrator.de verfügbar.