Atomausstieg: So denken die Deutschen darüber
Am 15. April wurde in Deutschland der Atomausstieg vollzogen. Diskutiert wird er weiterhin kontrovers. Wie sehen die Deutschen den Schritt?
25.04.2023 • 10:05 Uhr
Das Thema Atomausstieg wird in Deutschland kontrovers diskutiert. Am 15. April sind die letzten Atommeiler Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland vom Netz gegangen. In der Politik wird trotzdem weiter eifrig diskutiert und debattiert.
Die Meinungen gehen auch in der Bevölkerung auseinander, wie eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox zeigt. Während 31 Prozent das Abschalten der Atomkraftwerke befürworten, lehnen 38 Prozent dieses ab. Weitere 31 Prozent sind in dieser Frage unentschlossen.
Atomausstieg: Befürworter unterstreichen das Gefahrenpotenzial der Atomkraft
Welche Gründe haben die Befürworter des endgültigen Ausstiegs? Vor allem das hohe Sicherheitsrisiko beim Betrieb von Atomkraftwerken wird angeführt, immerhin 77 Prozent stimmen dem zu. Knapp die Hälfte der Befürworter (45 Prozent) ist der Meinung, dass Atomkraft den Umstieg auf erneuerbare Energien ausbremst. Und rund ein Viertel (23 Prozent) gibt an, dass die Stromleistung der verbliebenen AKW keinen entscheidenden Beitrag zur Versorgungssicherheit leistet.
Atomausstieg: Gegner sorgen sich um Versorgungssicherheit und teuren Strom
Bei den Gegnern des Atomausstiegs steht die Sorge um die Versorgungssicherheit an erster Stelle, 73 Prozent sind der Meinung, dass es in der aktuellen Energiekrise auf jede Kilowattstunde ankommt. 69 Prozent denken an die Strompreise, die durch den Ausstieg weiter in die Höhe getrieben werden könnten. Und 59 Prozent zweifelt daran, dass Erneuerbare Energien den Grundbedarf derzeit decken können.
„Der Einfluss der Kernkraft auf die Großhandelspreise für Strom lässt sich nur schwer berechnen. Da der Abschaltungstermin bei allen Marktakteuren bekannt ist, dürfte der Wegfall des Atomstroms an der Strombörse bereits eingepreist sein. Die Prognosen darüber, wie sehr eine Laufzeitverlängerung die Großhandelspreise für Strom senken würden, gehen stark auseinander und liegen zwischen 4 und 13 Prozent", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.