Anbieterwechsel: Darauf solltest du bei Vergleichsportalen achten

Vergleichsportale sollen bei der Suche nach einem neuen Handyvertrag oder beim Wechsel des Stromversorgers helfen. Dabei sollten Verbraucher aber einige Dinge beachten.

17.02.2023 • 08:46 Uhr

Anbieterwechsel: Darauf solltest du bei Vergleichsportalen achten

Jeder Zweite benutzt laut der Verbraucherzentrale Bundesverband bei der Suche nach einem neuen Handyvertrag, beim Wechsel des Stromversorgers oder für eine Versicherung ein Vergleichsportal. In erster Linie versprechen sich Verbraucher davon, Preise vergleichen zu können und am Ende den günstigsten zu finden. Und das schnell und mit möglichst wenig Aufwand.

Oft kommen erste Ergebnisse tatsächlich bereits nach wenigen Klicks, und das übersichtlich geordnet und objektiv bewertet. So scheint es zumindest. Doch ist das tatsächlich so? Die Verbraucherzentrale Bundesverband warnt vor mehreren Faktoren.

Vergleichsportale: Verbraucherzentrale warnt vor mehreren Faktoren

  • Von den Vergleichsportalen werden nicht immer alle Anbieter und Produkte auf dem Markt berücksichtigt. Leider variiert es zwischen den Branchen stark, wie gut der Markt über die Vergleichsportale abgedeckt ist, mahnt die Verbraucherzentrale.

  • Die Portale verlangen von den Verbrauchern keine Gebühren für die Suche, teilweise werden aber einzelne Suchergebnisse weit oben im Ranking oder hervorgehoben angezeigt, wenn die Anbieter dafür bezahlen. Seit dem vergangenen Jahr gibt es hier aber neue Transparenzregeln. Die Portale müssen kenntlich machen, welche Faktoren das Ranking beeinflussen und wie die wirtschaftlichen Verflechtungen zu den einzelnen Anbietern aussehen.

  • Die Suchergebnisse werden durch voreingestellte Filter beeinflusst. Es kann daher zu Abweichungen vom eigenen Bedarf kommen.

  • Vergleichsportale im Internet haben nicht zwangsläufig die besten Angebote, stattdessen sind die Preise zum Beispiel beim Anbieter selbst günstiger.

Vergleichsportale: Drei Tipps zur Nutzung

Die Verbraucherzentrale gibt deshalb drei zentrale Tipps bei der Nutzung der Vergleichsportale.

  • Man sollte zunächst selbst bestimmen, was man benötigt, um den richtigen Vertrag oder Anbieter zu finden. Also welche Leistungen man auf jeden Fall benötigt und auf welche man möglicherweise verzichten kann.

  • Auf die Voreinstellungen achten. Also überlegen, welchen Filter (Preis, Empfehlung etc.) man setzen möchte, ob der beliebteste Tarif, die monatliche Grundgebühr oder der durchschnittliche Preis wichtig ist. Ein Beispiel der Verbraucherzentrale: „Häufig werden die Vergleichsergebnisse automatisch nach dem Preis vorsortiert und dabei Boni eingepreist, also mit den Kosten für das erste Vertragsjahr verrechnet. So erscheint ein Vertrag auf den ersten Blick besonders günstig, der dauerhaft gar nicht günstig ist.“

  • Bei der Suche nach einem Stromtarif kann es sein, dass dieser ganz oben erscheint, weil ein Bonus zu Vertragsbeginn ihn zunächst günstig macht. Im zweiten Jahr zieht der Preis aber stark an. Wichtig sind aber die Kosten für die gesamte Vertragsdauer.

Vergleichsportale: Suche breit streuen

Es ist deshalb wichtig, die Suche breit zu streuen, also zum Beispiel mehrere Vergleichsportale zu nutzen. Doch auch hier sollte man die Augen offen halten, ob es Hinweise auf Kooperationen mit bestimmten Unternehmen gibt. energiepreis.jpg

Essenziell ist bei der Verwendung von Vergleichsportalen und generell bei der Suche nach günstigen Tarifen Zeit, um sich einen breiten und guten Überblick zu verschaffen.

Speziell zum Wechsel des Energieanbieters bietet die Verbraucherzentrale eine Checkliste an. https://www.verbraucherzentrale.de/sites/default/files/2021-07/20200206_checkliste-anbieterwechsel-strom-und-gas.pdf

Außerdem kann man als Verbraucher auch eine Energieberatung in Anspruch nehmen. https://verbraucherzentrale-energieberatung.de