Modelle & Preise
Alles rund um E-Autos
Elektroautos

Am Polarkreis und in der Wüste: Der BMW i7 geht in seine finale Erprobungsphase

Um sicherzugehen, dass neue Fahrzeugmodelle bei heftigen Wetterbedingungen nicht schlappmachen, werden sie im Rahmen ihres Serienentwicklungsprozesses bei besonders extremen Temperaturen ausgiebig getestet. So auch der neue BMW i7, der brandneuen elektrischen Luxus-Limousine der Münchener. Die BMW-Ingenieure unterziehen die E-Limo aktuell sowohl am nördlichen Polarkreis als auch in Wüstengebieten einem anspruchsvollen Testprogramm.

12.01.2022 • 08:00 Uhr

Am Polarkreis und in der Wüste: Der BMW i7 geht in seine finale Erprobungsphase

Autor: Moritz Nolte

Mit umfangreichen Tests unter extremen Fahrbahn- und Witterungsbedingungen geht der Serienentwicklungsprozess des BMW i7 als Elektro-7er in seine finale Phase. Und weil die Akkus von E-Autos besonders temperaturempfindlich sind, und BMW Siebener-Kunden traditionell besonders anspruchsvoll, kommt den Tests eine außergewöhnliche Bedeutung zu. Bei hohen Temperaturen reduziert sich die Reichweite schließlich spürbar. Niedrige Temperaturen sind für die Batterie sogar noch unangenehmer. Wenn es richtig kalt draußen ist, kann sich die Reichweite um bis zu 50 Prozent reduzieren.
BMW-i7-7.jpg

Am nördlichen Polarkreis wird der E-Antrieb des BMW i7 getestet

Im schwedischen Arjeplog, nur wenige Kilometer vom nördlichen Polarkreis entfernt, absolvieren die Entwickler aktuell die fahrdynamische Erprobung mit Prototypen des BMW i7. Hier in der klirrenden Kälte Lapplands finden die Testingenieure auf Eisflächen und schneebedeckten Straßen ideale Bedingungen für die Tests aller Antriebs- und Fahrwerkssysteme vor. Ein besonderes Augenmerk liegt beim Wintertestprogramm insbesondere auf den Bestandteilen des rein elektrischen Antriebssystems. Bei den extremen Minustemperaturen im Norden Schwedens müssen sich vor allem der Motor, die Batterie und das Thermomanagement der Hochvoltbatterie des BMW i7 beweisen.
BMW-i7-3.jpg

BMW i7 mit einer Reichweite von 650 bis 700 Kilometern

Elektroantrieb, Hochvoltbatterie, Leistungselektronik und Ladetechnologie des BMW i7 entstammen dabei der fünften Generation der BMW eDrive Technologie, die bereits im BMW iX zum Einsatz kommt. Die Akkus im BMW i7 sollen über eine Kapazität von bis zu 120 kWh verfügen. „Die Batterien ermöglichen eine Reichweite von 650 bis 700 Kilometern“, berichtet auto-motor-und-sport.de. Demnach könnte es im BMW i7 auch eine Differenzierung bei Akkugröße und Leistung geben. Den Beginn sollen dann 80 kWh und rund 500 PS Leistung machen. BMW selbst gibt den Stromverbrauch übrigens aktuell mit 19,5 bis 22,5 kWh/100 km gemäß WLTP an.
BMW-i7-4.jpg

Heißlanderprobung in der Wüste

Ein paar tausend Kilometer weiter südlich, in deutlich wärmeren Gefilden, findet die sogenannte Heißlanderprobung statt. Dabei geht´s für die Prototypen des BMW i7 unter anderem über Schotterpisten, in Wüstengebiete und auch ins Gebirge. Die Entwicklungsingenieure testen hier vor allem die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Elektromotoren, des Allradantriebs und der Hochvoltbatterie bei maximaler Belastung durch hohe Temperaturen, unbefestigte Wege, Staubentwicklung und große Höhenunterschiede.

Innerhalb eines fest definierten Testprogramms werden Belastungen simuliert, die den Herausforderungen an ein Serienfahrzeug während eines vollständigen Produktlebenszyklus entsprechen. Zu dem viele tausend Kilometer umfassenden Erprobungsprogramm gehören Langstrecken- und Hochgeschwindigkeitsfahrten sowie Stop-and-Go-Verkehr in sengender Hitze. Als besonders herausforderndes Extrem-Szenario für das Energiemanagement und die Leistungselektronik beinhaltet die Erprobung zudem Bergabfahrten mit einem Akku, der bereits beim Start vollständig geladen ist und daher keine Rekuperationsenergie mehr aufnehmen kann.
BMW-i7-5.jpg

Der neue BMW i7 kommt im Laufe des Jahres 2022 auf den Markt

Unterstützt von leistungsstarker Messtechnik an Bord registrieren die Testingenieure jede Reaktion der Elektromotoren, der Hochvoltbatterie, der Antriebssteuerung und des integrierten Kühlsystems sowie der Ladetechnologie und des Energiemanagements auf witterungs- und fahrbahnbedingte Einflüsse.

Allzu tief lässt sich BMW dabei nicht in die Karten schauen. Was das aufwändige Testprogramm in extremer Hitze und Kälte gebracht hat, werden wird im Laufe des Jahres wissen. Der BMW i7 dürfte bis Jahresende gemeinsam mit weiteren Modellvarianten der neuen BMW 7er Reihe präsentiert werden.

Bilder: BMW