Alles rund um E-Autos

Alles rund um das Ladekabel für dein Elektroauto

Den Zapfschlauch der Zukunft tragen wir alle selber mit uns im Auto herum. Mussten wir bei Verbrennern darauf achten, nicht versehentlich den falschen Treibstoff zu tanken, so ist es im Falle von Ladekabeln für E-Autos vor allem eine Frage von Stecker und Steckdose. Und da liegen unterschiedliche Standards vor, die jedoch glücklicherweise zuletzt weitgehend vereinheitlicht wurden.

26.03.2021 • 14:14 Uhr

Alles rund um das Ladekabel für dein Elektroauto

Welche E Auto Ladekabel gibt es?

Beim Kabel gibt es grundsätzlich zwei verschiedene übergeordnete Varianten. Da wäre zunächst das Mode 2-Ladekabel, das einerseits den passenden Anschluss zum zugehörigen Elektroauto bietet und anderseits einen gewöhnlichen Stecker für eine Haushaltssteckdose aufweist. Dazwischen ist eine kleine Box geschaltet, die die Kommunikation zwischen heimischem Ladeanschluss und Ladeelektronik im E-Auto übernimmt. Das Kabel erinnert also entfernt an ein Laptopladegerät.

Wie die Konzeption dieses Kabels erahnen lässt, ist es eher eine Notfalllösung. Denn man kann damit an jeder Haushaltssteckdose sein Auto laden, wenn auch vergleichsweise langsam. Das sollte man jedoch nicht überstrapazieren, denn Haushaltssteckdosen sind nicht wirklich für die enormen Lasten ausgelegt, die ein E-Auto Ladevorgang mit sich bringt – zumindest nicht dauerhaft. Das zweite Ladekabel im Elektroauto ist dementsprechend jenes, das man sehr viel häufiger verwenden wird – das Mode 3-Ladekabel. Dieses weist einen empfangenden sowie einen abgebenden Stromanschluss im Sinne eines Elektroautos auf und ist für konventionelle Ladevorgängen an Schnellladesäulen und an der heimischen Wallbox.

Die Ladestecker fürs E Auto machen den Unterschied

Jedoch sind es wie gesagt nicht so sehr die Kabel, die den Unterschied machen, sondern die Stecker daran. Hier gibt es im Kern fünf Stecker:

  • Typ 1-Stecker – Der Typ 1-Stecker ist ein einphasiger Stecker, der Ladeleistungen bis zu 7,4 kW (230 V, 32 A) erlaubt. Dieser Standard wird vor allem im asiatischen Raum verwendet, kann aber technisch schon teilweise als überholt gelten, da Ladeleistungen bis zu 7,4 kW mittlerweile einen spürbaren Flaschenhals darstellen. Dennoch sind immer noch viele alltagstaugliche Modelle mit diesem Anschluss unterwegs und werden noch produziert, da der zugrundeliegende Stromanschluss in viele asiatischen Ländern weit verbreitet ist. An europäischen Ladesäulen sollte man jedoch nicht darauf bauen, entsprechende Kabel vorzufinden. Da braucht man dann ein entsprechendes Adapterkabel (Typ2 auf Typ1). Diese sind jedoch hierzulande gut verfügbar und sollten bei entsprechenden Modellen beim Kauf inkludiert sein.
  • Typ 2-Stecker – Dieser dreiphasige Stecker stellt den europäischen Standard dar. An der heimischen Wallbox sind Ladeleistungen bis 22 kW (400 V, 32 A) gängig, während an öffentlichen Ladesäulen Ladeleistungen bis zu 43 kW (400 V, 63 A) technisch ermöglicht werden. Das ist also wesentlich mehr als beim Typ1. Quasi alle europäischen Ladestationen sind mit einer Typ2-Steckdose ausgestattet. Dort können, das passende Kabel vorausgesetzt, auch alle Autos mit Typ1-Anschluss problemlos „tanken“.
  • Combo-Stecker (Combined Charging System CCS) – Der CCS-Stecker ist ein Typ 2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten und dient der Schnellladefunktion. Sowohl das Laden von Wechsel- als auch von Gleichstrom werden unterstützt. Dabei sollen, zumindest auf dem geduldigen Papier, Übertragungswerte von bis zu 170 kW drin sein. Doch im Alltag sind es, strukturell bedingt, dann doch eher „nur“ 50 kW.
  • CHAdeMO-Stecker – Ein weiteres, eigenständiges Schnellladesystem, das mit dem Typ2-Stecker nichts zu tun hat. Es wurde in Japan entwickelt und erlaubt tatsächlich Ladevorgänge bis zu 100 kW. Jedoch setzen auch hier die meisten öffentlichen Ladesäulen eine Grenze von 50 kW, wie schon beim CCS Stecker. Entsprechend seiner Wurzeln setzen vor allem japanische sowie koreanische Hersteller auf diesen Stecker, wie beispielsweise Honda, Kia, Mazda, Nissan, Mitsubishi, Subaru und Toyota. Jedoch bieten auch Citroën, Peugeot und Tesla – mit Adapter – Kompatibilität mit diesem Schnellladesystem.
  • Tesla Supercharger – Ein ganz eigenes Süppchen kocht Tesla mit seinen Superchargern. Tesla verwendet dafür eine angepasste Version des Typ2-Steckers. Die damit mögliche Schnellladung von 120 kW bei Gleichstrom bietet Tesla seinen Kunden kostenlos. Ob das Netz auch anderen Autofabrikaten zur Verfügung gestellt wird, bleibt abzuwarten. Und ob die anderen Hersteller das überhaupt wollen, ebenso.

Welche Ladekabel man im E Auto mit sich führen sollte, ist also allem voran eine Frage der Kompatibilität. Jedoch sind alle Ladekabel für Elektroautos, die aus einer Typ2-Steckdose Strom beziehen können, bedenkenlos geeignet – auch mit Blick auf eine Wallbox für das Laden zu Hause. Denn diese Wallboxen kommen typischerweise auch mit Typ2-Steckdose daher. Wer also nicht auf Biegen und Brechen einen Sonderling erwerben möchte, sollte mit einem Typ2-kompatiblen Elektroauto Ladekabel bestens beraten sein. Wichtig ist allein, ob der Anschluss am Auto selbst Typ1 oder Typ2 ist.

Quellen

https://www.mobilityhouse.com/de_de/ratgeber/elektromobilitat-ladekabelarten-und-steckertypen

https://www.mobilityhouse.com/de_de/ratgeber/wozu-benoetige-ich-eigentlich-eine-ladestation-fuer-mein-elektroauto

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