9-Euro-Ticket: So nachhaltig war die Sonderfahrkarte
Das 9-Euro-Ticket kam in der deutschen Bevölkerung sehr gut an. Nachhaltig war es auch, denn der Verband der Verkehrsunternehmen hat ausgerechnet, wie viel CO2 eingespart wurde. Ein Nachfolge-Ticket ist bereits beschlossen worden.
04.09.2022 • 14:40 Uhr
Am Ende wurde auch die Ampel-Koalition vom Erfolg des 9-Euro-Tickets überzeugt: Im dritten Entlastungspaket der Bundesregierung angesichts steigender Preise aufgrund der hohen Inflation wurde am 4. September ein Nachfolger angekündigt. Der Preis soll zwischen 49 und 69 Euro liegen. Der Plan ist, das Ticket Anfang 2023 auf den Weg zu bringen.
9-Euro-Ticket: 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart
Zuvor hatte der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) dritten Entlastungspaket der Bundesregierung betont, wie groß der Erfolg des 9-Euro-Tickets gewesen sei. 52 Millionen Tickets wurden demnach während des dreimonatigen Aktionszeitraums verkauft. "Hinzu kommen mehr als zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket jeweils monatlich über den Aktionszeitraum automatisch erhalten haben", hieß es.
Das Nachhaltigkeits-Ergebnis der großen Nachfrage kann sich sehen lassen: Rund 1,8 Millionen Tonnen CO2 seien während des Aktionszeitraums des 9-Euro-Tickets eingespart worden, schätzt der VDV. 17 Prozent seien an Fahrten aus anderen Verkehrsmitteln auf die Züge verlagert worden.
9-Euro-Ticket: Wie ein Jahr lang Tempolimit auf der Autobahn
Interessanter Vergleich: Der Effekt ist so ähnlich, als habe es ein Jahr lang ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen gegeben. "Die Ergebnisse der Marktforschung belegen deutlich: Die Menschen wollen den öffentlichen Nahverkehr, wenn das Ticket einfach und verständlich sowie überall flexibel nutzbar ist", sagte die Bremer Mobilitätssenatorin Maike Schaefer.
Eine Schlussfolgerung: Wenn es ein Nachfolge-Angebot gibt, dass nicht nur über drei Monate, sondern langfristig eingeführt wird, seien die Menschen bereit, ihr Auto dafür stehenzulassen, so der VDV. 9euroerfolg.jpg
9-Euro-Ticket: Kaufpreis das Hauptargument
Der Verband befragte zusammen mit der Deutschen Bahn jede Woche 6.000 Menschen pro Woche zum 9-Euro-Ticket, insgesamt 78.000. Der günstige Anschaffungspreis war demnach für 56 Prozent der Befragten das Hauptargument für den Kauf, für 43 Prozent der Verzicht auf Autofahrten Auch die Flexibilität sowie die bundesweite Gültigkeit wurden als wichtige Kaufargumente genannt.