Wasserkonferenz 2023: Die Initiative „Freshwater Challenge“

Im Rahmen der Wasserkonferenz 2023 wurden fast 700 Projekte Projekte angekündigt. Eines davon ist die Initiative „Freshwater Challenge“.

27.03.2023 • 09:52 Uhr

Wasserkonferenz 2023: Die Initiative „Freshwater Challenge“

Zum Abschluss der dreitägigen Wasserkonferenz in New York wurde eine globale Aktionsagenda für Wasser ("Water Action Agenda") ins Leben gerufen. Hier findet ihr alle Informationen dazu.

Fast 700 Verpflichtungen wurden durch Mitgliedsstaaten oder auch andere Akteure und Organisationen bislang eingebracht. Auch Deutschland gehört dazu, fünf Verpflichtungen wurden angekündigt, die ihr hier finden könnt.

Was muss man sich unter diesen fast 700 Projekten, für die etwa 750 Milliarden Dollar bereitgestellt werden sollen, genau vorstellen?

„Freshwater Challenge“: Wiederherstellung gesunder Flüsse und Feuchtgebiete

Ein Beispiel, vorgestellt durch den World Wide Fund of Nature (WWF), ist die sogenannte „Freshwater Challenge“. Sie ist die bisher größte Initiative zur Wiederherstellung geschädigter Flüsse, Seen und Feuchtgebiete, ins Leben gerufen von Kolumbien, der Demokratischen Republik Kongo, Ecuador, Gabun, Mexiko und Sambia.

Das Ziel: Dass möglichst viele Staaten sich mit ambitionierten nationalen politischen Zielen sowie internationaler Unterstützung für die Wiederherstellung gesunder Flüsse und Feuchtgebiete einsetzen.

Die „Freshwater Challenge“ ist eine ländergesteuerte Initiative mit einem integrativen, kooperativen Ansatz, bei dem die Regierungen und ihre Partner gemeinsam mit indigenen Völkern, lokalen Gemeinschaften und andere Interessengruppen Lösungen zum Schutz von Süßwasserökosysteme und -ressourcen erarbeiten.

„Freshwater Challenge“: Siebenmal um die Erde

Die Initiative unterstreicht die Bedeutung von Süßwasserökosystemen im Kampf gegen die fortschreitende Erderwärmung, Wasserkrise und großflächige Naturzerstörung. Bis zum Jahr 2030 sollen 300.000 Flusskilometer - das entspricht einer Strecke von mehr als siebenmal um die Erde - und 350 Millionen Hektar Feuchtgebiete - eine Fläche größer als Indien – renaturiert werden.

Der Hintergrund der Initiative: Flüsse und Seen sind die am stärksten geschädigten Ökosysteme der Welt, betont der WWF. Ihre Fischpopulationen, von denen die Ernährungssicherheit vieler Millionen Menschen abhängt, sind massiv bedroht. Nur noch ein Drittel der großen Flüsse dieser Welt fließen frei. freshwater2.jpg

Gesunde Süßwasserökosysteme versorgen Menschen und Natur mit Wasser, doch sie spielen auch eine wichtige Rolle im Klimaschutz, bei Anpassungsmöglichkeiten an die Erderhitzung und zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG). Im Dezember letzten Jahres wurde in Montreal das Weltnaturabkommen verabschiedet, das vorsieht, 30 Prozent der degradierten Binnengewässer, inklusive Feuchtgebiete, bis 2030 wiederherzustellen. Hier schließt die „Freshwater Challenge“ an: Ihre Zielzahlen entsprechen diesen 30 Prozent.