Überblick

Was ist Ökotourismus?

Seit in den 1980er-Jahren das Umweltbewusstsein der Menschen größer geworden ist, stehen auch bei vielen Reisenden Umweltbilanz und Ökologie auf dem Prüfstand. Dadurch erfährt der Ökotourismus einen Zuwachs.

20.05.2021 • 15:37 Uhr

Was ist Ökotourismus?

Was genau versteht man nun unter dem Begriff?

Ökotourismus heißt, dass du beim Reisen in naturnahe Gebiete Rücksicht auf die Natur, die Tiere und die örtliche Bevölkerung nimmst. Der Schutz der Natur und der Ökosysteme steht an oberster Stelle. Ökotourismus bedeutet also, beim Reisen Aktivitäten wie Tierbeobachtungen, Fotoreisen in Naturschutzgebiete oder Sportaktivitäten in weitgehend unberührter Natur zu erleben und dabei Flora und Fauna so wenig wie möglich zu schaden.

Nicht zu verwechseln ist der Ökotourismus mit dem sanften Tourismus. Der sanfte Tourismus bedeutet zwar auch nachhaltig zu reisen, doch verbringen sanfte Touristen ihren Urlaub nicht ausschließlich in der Natur sondern beispielsweise auch in Städten. Beim Ökotourismus ist dies nicht der Fall.

Die Vorteile des Ökotourismus liegen auf der Hand

Viele Urlauber möchten nicht mehr in Betonburgen mit tausenden anderen Touristen übernachten und sich am Strand vor Überfüllung beinahe auf die Füße treten. Der Trend geht zum Individualtourismus, und hier sind vielen Menschen Nachhaltigkeit und Respekt gegenüber Mensch und Natur wichtig. Hier hat der Ökotourismus seinen Platz gefunden. Ökotouristen verbringen den Urlaub in der Natur und möchten sie genießen, ohne sie zu belasten. Viele Menschen, die auf Ökotourismus setzen, wollen zwar die Welt sehen, aber auf Massentourismus verzichten. Wenn du zum Beispiel in Nationalparks oder Naturschutzgebiete reist, kannst du atemberaubende Natur erleben und dabei mit Hilfe von Rangern erfahren, wie das Ökosystem dort funktioniert und wie du dich verhalten musst, um der Natur und der Tierwelt so wenig wie möglich zu schaden. Das beinhaltet zum Beispiel, dass du darauf achtest, nicht abseits der Wege zu gehen, um keine Tiere aufzuschrecken, deinen Müll nicht liegenzulassen und keine Pflanzen zu pflücken. Du kannst also einzigartigen Urlaub verbringen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Das geht übrigens nicht nur im Ausland. Auch in Deutschland kannst du Urlaub nachhaltig und mit Rücksicht auf Flora und Fauna machen.

Du musst also gar nicht weit reisen, um Ökotourismus zu erleben: In Deutschland gibt es einige Möglichkeiten, naturnah und mit Rücksicht auf Tiere Urlaub im Grünen zu machen. Beispielsweise gelten einige Inseln wie Sylt als gutes Ziel für Ökotouristen. Denn dort kannst du an den richtigen Stellen Natur ohne Massentourismus genießen. Auch viele Biohotels in Deutschland verfolgen dieses Ziel und bieten unter anderem Biolebensmittel und regionale Produkte an. Außerdem haben sie sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Wenn du Urlaub direkt in Deutschland machst, verbesserst du übrigens auch deine CO2-Bilanz - schließlich musst du nicht fliegen.

Wenn der Geheimtipp zum Massenhype wird – Nachteile des Ökotourismus

Bei allen Bemühungen um Nachhaltigkeit und Rücksicht gibt es aber ein Problem beim Ökotourismus. Vor allem in Zeiten von Instagram und Influencern, die ständig auf der Suche nach schönen Zielen für Fotos sind, werden viele vormals unbekannte Orte zum Hotspot. Leider denken manche Menschen dabei nicht an die Folgen für die Umwelt. Am Ende ist die Natur nicht mehr unberührt und kann dementsprechend auch nicht mehr so gut geschützt werden, wenn sich dort viele Touristen bewegen. Für den Ort oder das Land mag dies profitabel sein, doch die Natur wird beschädigt und teils sogar unwiederbringlich zerstört. Auch werden heimische Tiere aus ihrem Revier verdrängt und müssen sich neue Lebensräume schaffen.

Ein Umdenken findet statt

Es scheint, dass bei vielen Menschen ein Umdenken von bedenkenlosem Konsum hin zu mehr Nachhaltigkeit einsetzt. Diesen Trend haben auch viele Urlaubsregionen erkannt. Das Ziel ist es, den Ökotouristen den Urlaub so angenehm wie möglich zu machen, aber dennoch die Natur und die Kultur anderer Menschen zu respektieren

Viele beliebte Urlaubsregionen möchten mittlerweile Dinge wie Naturzerstörung oder eine zunehmende Belastung von Flüssen und Bergen durch Tagestouristen vermeiden. So versucht beispielsweise Venedig die Zahl der Kreuzfahrtschiffe einzudämmen, die dort anlegen, um die zunehmende Luft- und Wasserverschmutzung in den Griff zu bekommen.

Ökotourismus ist der bessere Tourismus

Prinzipiell ist Ökotourismus die bessere Wahl gegenüber dem Massentourismus. Dennoch solltest du einige Dinge beachten, wenn du nachhaltig und mit Respekt vor Natur und Tierwelt verreisen willst:

  • Erzähle nicht jedem von deinem Urlaubsziel, damit es auch ein Geheimtipp bleibt
  • Hinterlasse keinen Müll
  • Wähle bevorzugt Verkehrsmittel wie Bahn oder Bus statt Flugzeug

Beim Reisetransport solltest du möglichst auf das Flugzeug verzichten. Falls du doch fliegen musst oder willst, versuche einen Direktflug zu bekommen. Eine Flugreise ist generell nur dann sinnvoll, wenn du auch mehrere Wochen in dem Urlaubsland verbringst. Nur eben mal für einen Kurzurlaub in den Flieger steigen und das vielleicht mehrmals im Jahr entspricht keinesfalls dem Ökotourismus.

Es muss nicht unbedingt eine Flugreise sein, denn auch in deiner Nähe kannst du tollen Urlaub verbringen und die wunderbare Natur und Tierwelt erleben.

Quellen

https://www.urlaubstracker.de/oekotourismus/

https://utopia.de/ratgeber/oekotourismus-so-geht-nachhaltiger-tourismus/

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