Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit?
Der Begriff Nachhaltigkeit bezeichnet den umsichtigen und ressourcenschonenden Umgang mit der Erde. Lies hier, welche Nachhaltigkeitsziele im Fokus stehen.
14.12.2020 • 08:48 Uhr
Alle reden von Nachhaltigkeit – was ist das eigentlich?
In den letzten Jahren fällt im Zusammenhang mit dem Umweltschutz und der Energiewende häufig der Begriff Nachhaltigkeit. Während Nachhaltigkeit im ursprünglichen Sinn eine Wirkung bezeichnet hat, die über eine längere Zeit anhält, hat sich dies im Laufe der Zeit gewandelt. Im modernen Sprachgebrauch bedeutet Nachhaltigkeit, dass eine Ressource nur in dem Maß genutzt wird, in dem sie nachwachsen oder sich regenerieren kann.
Woher stammt der Begriff Nachhaltigkeit?
Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts hat der Bergrat Hans Carl von Carlowitz den Begriff Nachhaltigkeit in einem Werk über Forstwirtschaft geprägt. Von Carlowitz bezeichnete damit umsichtige, auf den Erhalt des Waldes gerichtete Forstwirtschaft. Dementsprechend solle dem Wald nur so viel Holz entnommen werden, wie auch wieder nachwachsen kann.
Was wird heute unter Nachhaltigkeit verstanden?
Im heutigen Sprachgebrauch wird der Begriff Nachhaltigkeit immer noch für Prozesse und Ereignisse verwendet, deren Wirkung längere Zeit anhält. Zusätzlich hat der Begriff seinen Weg aber auch in die Diskussion zum Umweltschutz und zum verantwortungsvollen Umgang mit der Erde gefunden. Im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit fällt auch der Begriff enkelgerecht. Damit wird treffend zum Ausdruck gebracht, dass der ressourcenschonende Umgang mit der Natur im Sinne unserer Nachkommen ist und auch deren Bedürfnissen gerecht wird.
Wer brachte den Begriff Nachhaltigkeit mit dem Umweltschutz in Verbindung?
Bereits zu Beginn der 80er-Jahre wurde der Umweltschutz auf globaler Ebene ein wichtiges Thema. 1983 setzten die Vereinten Nationen eine Weltkommission für Umwelt und Entwicklung unter der Leitung des ehemaligen norwegischen Ministerpräsidenten Gro Harlem Brundtland ein. Der von der Expertenkommission 1987 veröffentlichte Bericht befasste sich mit langfristigen Perspektiven der Entwicklungspolitik, die zugleich Umweltschutz-Aspekte berücksichtigen. In diesem Abschlussbericht ist auch eine Definition zur nachhaltigen Entwicklung enthalten, die ausdrücklich die Bedürfnisse kommender Generationen berücksichtigt.
Welche Nachhaltigkeitsziele stehen heute im Fokus?
2015 verabschiedete die UN-Vollversammlung im Rahmen des UN-Nachhaltigkeitsgipfels eine „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. Darin wird das Ziel formuliert, im Verlauf von 15 Jahren unterschiedlichste Maßnahmen anzustoßen, die die Lebensverhältnisse auf der ganzen Erde verbessern. Ausdrücklich betont wird der Schutz der Erde zur Wahrung der Interessen zukünftiger Generationen. Die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ geht davon aus, dass sich die heutigen und zukünftigen Herausforderungen auf globaler Ebene von der Menschheit insgesamt bewältigen lassen, vorausgesetzt Entwicklungsländer, Schwellenländer und Industriestaaten verpflichten sich zu einem verbindlichen Beitrag.
Welchen Beitrag leistet Deutschland in Sachen Nachhaltigkeit?
Die Bundesregierung erkennt ausdrücklich die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 an und hat bereits 2017 eine eigene, weitgehende Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt. Unter anderem sieht diese Strategie den Ausbau des ökologischen Landbaus auf 20 Prozent der Anbaufläche bis zum Jahr 2030 vor. Gemäß einem Kabinettsbeschluss vom 7. November 2018 sollen zudem bereits 2025 die privaten und öffentlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen.
Quellen:
https://www.dgq.de/fachbeitraege/was-bedeutet-nachhaltigkeit/