Veganuary: Wie wirkt vegane Ernährung auf Wirtschaft, Klima und Natur?

Die internationale Ernährungskampagne „Veganuary“ geht zu Ende, sie erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit. Doch was bewirkt die Ernährungsumstellung, zum Beispiel für das Klima und die Natur?

29.01.2023 • 08:16 Uhr

Veganuary: Wie wirkt vegane Ernährung auf Wirtschaft, Klima und Natur?

Der Januar geht dem Ende entgegen und damit läuft auch die internationale Ernährungskampagne „Veganuary“ für dieses Jahr aus, die Menschen dazu ermutigt, sich den kompletten ersten Monat ausschließlich pflanzlich zu ernähren.

Doch was bewirkt der Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte, abgesehen vom eigenen Körper, für die Lebensmittelwirtschaft und letztlich natürlich fürs Klima und die Natur?

Hinter der Ernährungskampagne „Veganuary“ steckt die international aufgestellte gleichnamige gemeinnützige Organisation, die Menschen und Unternehmen beim Wechsel zu einer veganen Ernährung unterstützt und motiviert – idealerweise auch über den Januar hinaus.

Auf dem Internetportal www.veganuary.com hatten sich nach eigenen Angaben zum Veganuary in 2022 rund 629.000 Menschen aus 228 Regionen der Erde angemeldet, um Teil der Bewegung zu sein und über die Plattform Informationen und vegane Rezepte zu erhalten. Die Anzahl derer, die sich ohne Registrierung einen Monat vegan ernährt haben, ist vermutlich deutlich höher.

„Veganuary“: Vegan als Wirtschaftstrend

Auch die Lebensmittelbranche macht den Trend mit: Mehr als 1.540 neue vegane Produkte und Menüs wurden nach Angaben der Organisation anlässlich des Veganuary im vergangenen Jahr auf den internationalen Markt gebracht.

Noch bis vor wenigen Jahren wurden pflanzliche Fleisch- und Milchalternativen nur in ausgesuchten Bio-Läden angeboten, heute sind sie in jedem Supermarkt und Discounter erhältlich. Die Ernährungsorganisation ProVeg International gibt an, dass sich in Deutschland im europäischen Vergleich innerhalb kürzester Zeit der größte Markt für Fleischalternativen entwickelt hat.

Auch pflanzliche Ersatzprodukte für Kuhmilch, wie Hafer-, Mandel- und Soja-Drinks, setzen sich immer mehr durch. Ebenso hat sich Anzahl veganer Restaurants und Cafés vergrößert: In 2022 existierten laut dem Statistikportal Statista in Deutschland 316 vegane Restaurants – für 2023 wurden bereits 359 ermittelt.

„Veganuary“: Vegan heißt nicht umweltfreundlich – auf regionale Produkte achten!

Die meisten Veganerinnen und Veganer möchten durch die pflanzliche Ernährung ihre Gesundheit verbessern oder engagieren sich damit für das Tierwohl. Doch immer mehr Menschen vermeiden Fleisch und Milchprodukte auch aus umweltpolitischen Gründen: Es heißt, sich vegan zu ernähren, sei ein effektives Mittel, den Klimawandel aufzuhalten.

Die Klimaökonomin Claudia Kemfert erklärt dazu: „Wir wissen seit sehr vielen Studien, dass vegane Ernährung sogar 40 Prozent weniger CO₂-Emissionen verursacht als Fleischkonsum.“ Doch hier lohnt es sich, genauer hinzusehen: Zwar verursacht nach Berechnungen des Instituts für Energie und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) ein Kilo in Deutschland verkauftes Rindfleisch einen CO2-Ausstoß von durchschnittlich 13,6 Kilo, wogegen ein Kilo Karotten lediglich 0,1 Kilo ausmacht. regionale.jpg

Jedoch besteht laut einer Studie des WWF die typische vegane Ernährung aus viel Obst und Gemüse aus Anbauregionen, in denen das Wasser knapp ist und schadet damit der Natur vor Ort. Dazu gehören beispielsweise Zitrusfrüchte, Avocados und Nüsse – alles Nahrungsmittel, die nach Deutschland importiert werden müssen und für deren Anbau riesige Wassermengen für künstliche Bewässerung nötig sind. Es lohnt sich also, der Natur zuliebe beim Einkauf von Obst und Gemüse den Fokus stärker auf das regionale Angebot zu legen.

„Veganuary“ verpasst? Hier findest Du Tipps

Du hast den Veganuary verpasst? Hier findest du Tipps, wie du auch ohne begleitende Kampagne auf eine vegane Ernährungsweise umstellen kannst:

https://goingreen.ran.de/umstellung-auf-eine-vegane-ernaehrung-so-kann-s-gehen
https://goingreen.ran.de/veganuary-aus-einem-startschuss-kann-mehr-werden

Quellen:

https://veganuary.com/de/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/381076/umfrage/anzahl-veganer-gastronomiebetriebe-in-deutschland/
https://proveg.com/de/pflanzlicher-lebensstil/vegan-trend-zahlen-und-fakten-zum-veggie-markt/
https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/14710-rtkl-ernaehrung-wie-gesund-ist-vegan
https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/kemfert-klima/audio-veganuary-vegan-ernaehrung-fleisch102.html