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Veganuary 2022 – Fazit aus dem vegan-vegetarischen Monat

Zigaretten, Alkohol, Zucker… immer wieder nehmen sich Menschen an Silvester vor, auf etwas zu verzichten. Im Veganuary 2022 sollten nun das dritte Jahr in Folge einen Monat lang tierische Produkte vom Speiseplan verschwinden – so sieht die Bilanz nach dem Aktionsmonat aus.

15.02.2022 • 15:37 Uhr

Veganuary 2022 – Fazit aus dem vegan-vegetarischen Monat

Was hat es mit dem Veganuary auf sich?

Gute Vorsätze gehören zu Silvester wie Raclette und Feuerwerk. Weil die meisten davon jedoch schon im Februar wieder vergessen sind, setzt sich bereits seit einigen Jahren eine Light-Version durch, bei der zeitlich begrenzt nur im Januar verzichtet wird. Zum alkoholfreien „Dry Januar“ gesellt sich jetzt der „Veganuary“, in dem sich die Teilnehmer vornehmen, sich den gesamten Januar über vegan zu ernähren. Hinter dem Trend steckt eine gemeinnützige Organisation, die bereits 2014 in Großbritannien gegründet wurde und in den letzten Jahren zunehmend Support gewinnen konnte. Seit 2020 findet die Aktion jährlich auch in Deutschland statt.

Veganuary wächst auch 2022 weiter!

Schon im letzten Jahr konnten laut dem „Animal Law and Policy Program“ der Harvard University infolge des Aktionstages etwa 103.840 Tonnen CO₂-Äquivalent eingespart werden – das entspricht etwa 15.000 Umrundungen des Planeten mit dem Pkw. Außerdem konnten rund 6,2 Millionen Liter Wasser gespart und ca. 3,4 Millionen Tiere vor dem Tod gerettet werden.

Doch wie sieht die Bilanz in diesem Jahr aus? Auf der Website der offiziellen Veganuary-Organisation heißt es in Großbuchstaben: „So vegan wie im Januar 2022 war Deutschland noch nie!“. Mehr als 629.000 Menschen registrierten sich 2022 erstmals für die Neujahrschallenge – insgesamt wurden somit bereits mehr als 2,5 Millionen Menschen von der Organisation beim veganen Monat begleitet. Und dabei machen die offiziell registrierten Teilnehmer nur einen Teil der weltweiten Bewegung aus: die tatsächliche Zahl derjenigen, die sich im Januar probeweise vegan ernähren, ist laut dem Marktforschungsinstitut Kantar wohl etwa 10 Mal so hoch; zahlreiche weitere Menschen essen immerhin vegetarisch.

Veganuary inspiriert neue Aktionen

„Wir erleben, dass der Veganuary für Unternehmen in Deutschland eine immer größere Rolle spielt – ähnlich wie in Großbritannien, dem Gründungsland der Kampagne, wo uns Einzelhandelsunternehmen mitteilten, dass der Veganuary für sie wichtiger ist als Weihnachten“, erklärt Katharina Weiss-Tuider von Veganuary Deutschland. „Die Sichtbarkeit war noch nie so groß. Der Veganuary ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.”

Das bestätigt auch die Liste der rund 420 deutschen Unternehmen (zum Vergleich: im letzten Jahr waren es noch 170), die sich an dem vegan-vegetarischen Aktionsmonat beteiligen: Edeka feiert das „Schnitzel vom Feld“ und rät Kund:innen: „Folge dem Herzen zur veganen Vielfalt“, Fleischersatz-Hersteller LikeMeat lässt Rammstein-Sänger Till Lindemann im Werbespot genüsslich in einen Pflanzenburger beißen und auch bei Aldi ist man überzeugt vom veganen Konzept: „Insgesamt konnten wir im Vergleich zu 2019 unser Angebot an rein pflanzlichen Produkten seither verdoppeln“, erklärt Dr. Annett Werny, Managerin Corporate Responsibility bei Aldi Süd. „Aldi unterstützt den Veganuary bereits seit der Deutschlandpremiere im Jahr 2020: Die Initiative wird von Jahr zu Jahr größer und war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg“, freut sich auch Laura Kristin Kaiser, Managerin Corporate Responsibility/Quality Assurance Germany bei Aldi Nord.

Mittlerweile gehört Deutschland zu den Vorreitern der globalen Veganuary-Bewegung. Katharina Weiss-Tuiders Bilanz in diesem Jahr lautet: „Wir sind auf dem besten Weg und überzeugen jedes Jahr mehr Menschen von den Vorteilen einer pflanzenbasierten Ernährung. Nach diesem Start ins Jahr 2022 können wir stolz bilanzieren: So vegan war Deutschland noch nie.”

Quellen

https://veganuary.com/de/pressemitteilung-veganuary-bilanz-2022/

https://www.vegpool.de/news/veganuary-2022-diese-unternehmen-machen-mit.html

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