Strom und Gas: Wechsel des Anbieters kann bis zu 700 Euro bringen

Die sogenannte Strom- und Gaspreisbremse soll Verbraucher in Deutschland inmitten der Energiekrise entlasten. Durch einen Anbieterwechsel ist aber noch mehr drin, betonen die Experten des Vergleichsportals Verivox.

24.02.2023 • 08:22 Uhr

Ab dem 1. März 2022 greifen die sogenannte Strom- und Gaspreisbremse. Dadurch sollen die Deutschen in Zeiten der gestiegenen Energiepreise in Folge der Ukraine-Krise und der Inflation entlastet werden. Doch in den letzten Wochen sind die Neukundenpreise massiv gesunken.

Die Folge: Verbraucher sparen sparen zusätzlich zur Strom- und Gaspreisbremse durch einen Wechsel des Anbieters. Nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox senken Familien ihre Energierechnung um durchschnittlich 708 Euro, Paare um 474 Euro und Singles um 303 Euro.

Strompreis: Familie kann 345 Euro zusätzlich sparen

Sparen können demnach vor allem Haushalte, die in der Grundversorgung beliefert werden. Zwar war diese 2022 oft die günstigste Alternative, doch das hat sich geändert, denn mittlerweile gibt es deutlich bessere Angebote, so das Vergleichsportal.

Da der örtliche Grundversorgungstarif mit einer Frist von zwei Wochen gekündigt werden kann, können diese Haushalte jetzt direkt wechseln. Die Kündigung beim alten Versorger übernimmt der neue Anbieter.

Eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden zahlt in der Grundversorgung unter Berücksichtigung der Strompreisbremse aktuell durchschnittlich 1.786 Euro pro Jahr. Mit einem Wechsel zum günstigsten Stromanbieter spart sie laut Verivox zusätzlich 345 Euro ein. Ein Paarhaushalt mit 2.800 kWh kann seine Jahreskosten von 1.295 Euro um weitere 240 Euro jährlich senken. Singles (1.500 kWh) erzielen bei Jahreskosten von 762 Euro eine zusätzliche Wechselersparnis von 168 Euro.

Gaspreise: Potenzial ebenfalls hoch

Beim Gaswechsel ist das Sparpotenzial ähnlich hoch. Ein Haushalt im Einfamilienhaus (20.000 kWh) zahlt in der Grundversorgung inklusive Gaspreisbremse durchschnittlich 2.741 Euro pro Jahr. Ein Wechsel zum günstigsten Anbieter bringt eine zusätzliche Ersparnis von 363 Euro pro Jahr.

Bei einem Verbrauch von 12.000 kWh sinken die Jahreskosten von 1.695 Euro immerhin noch um 234 Euro. Ein Single-Haushalt mit 5.000 kWh spart über die Preisbremse hinaus rund 135 Euro im Jahr bei den jährlichen Gaskosten (764 Euro) ein.

Preisbremsen gelten nur befristet

Die Preisbremsen für Strom und Gas sind zunächst bis zum 31. Dezember 2023 befristet. „Werden die Preisbremsen nicht verlängert, kostet jede verbrauchte Kilowattstunde im kommenden Jahr wieder den regulären Vertragspreis. Auch deshalb wird es für Verbraucher in diesem Jahr wichtig, einen möglichst günstigen Tarif zu wählen", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

Vor allem Haushalte, die zuletzt im örtlichen Grundversorgungstarif Zuflucht vor explodierenden Energiekosten gesucht haben, sollten jetzt die verfügbaren Tarife vergleichen.

Wir haben bei Goin'Green Tipps, wie man bei einem Vergleichsportal bei der Suche am besten vorgehen und was man beachten sollte.