Solarenergie speichern: So wirst du unabhängiger vom Stromnetz

Auch private Besitzer einer Fotovoltaikanlage fragen sich: Wie ließe sich überschüssiger Solarstrom für dunkle Tage speichern? In diesem Beitrag erklären wir dir, wie du deinen selbst erzeugten Solarstrom speichern und später nutzen kannst.

30.12.2022 • 11:22 Uhr

Solarenergie speichern: So wirst du unabhängiger vom Stromnetz

Fotovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach werden immer beliebter. Viele Hausbesitzer versprechen sich damit unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz zu werden und langfristig Geld zu sparen. Doch spätestens in den Wintermonaten hört die Unabhängigkeit auf. In der dunklen Jahreszeit wird tendenziell mehr Strom benötigt, als durch die eigenen Solarpanele erzeugt werden kann. Und auch bei Nacht produzieren Solaranlagen keine Energie. Es muss also Strom hinzugekauft werden. Es sei denn, der überschüssige Strom aus sonnenreichen Tagen ließe sich vor Ort speichern und bei Bedarf verbrauchen. Wir geben dir einen Überblick, welche technischen Möglichkeiten es dafür gibt.

Fotovoltaik: Wohin mit überschüssigem Strom?

Jeder Besitzer einer Fotovoltaikanlage kann den überschüssigen Strom ins Stromnetz einspeisen lassen und dafür eine sogenannte „Einspeisevergütung“ erhalten. Die Höhe der Zahlung hängt unter anderem vom Alter der Solaranlage ab. Bei älteren Anlagen wird ein fester Betrag pro Kilowattstunde gezahlt, der 20 Jahre lang stabil ist. Dieser kann über 30 Cent pro kWh betragen. Das ist mehr als die Erzeugung des Solarstroms kostet – also Gewinn.

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Bei neueren Fotovoltaikanlagen regelt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hingegen, dass die Einspeisevergütung mit der Zeit sinkt. Die Stiftung Warentest schätzt, dass der Preis häufig unter die Kosten für die tatsächliche Stromerzeugung sinkt – also Verlust.

Fazit: Fotovoltaikanlagen einzusetzen, um überschüssigen Strom zu verkaufen, lohnt sich nicht. Solarstrom wird erst rentabel, wenn er selbst verbraucht wird.

Alternative: Sogenannte „Volleinspeiser“, die ihren Solarstrom komplett verkaufen und nicht selbst nutzen, bekommen eine höhere Einspeisevergütung. Allerdings sinkt dadurch die eigene Stromrechnung nicht.

Solarstrom speichern: Batterien

  • Batteriespeicher mit Lithiumbatterien
  • Überschüssiger Strom wird gespeichert und kann bei Bedarf genutzt werden
  • Selbstgenutzter Anteil von produziertem Solarstrom steigt im Schnitt von 25 Prozent auf bis zu 70 Prozent pro Einfamilienhaus
  • Nachteil: Speichersysteme sind vergleichsweise teuer
  • Kosten von 750 bis 1.200 Euro für eine kWh Speicherkapazität
  • Fazit: Lohnt sich nur auf lange Sicht

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Solarstrom speichern: Wasserstoffspeicher

  • Lithiumbatterien können Solarstrom nicht über Wochen und Monate speichern
  • Alternative: Mit Wasserstoffspeichern wäre eine autarke Versorgung über das ganze Jahr möglich
  • Überschüssiger Solarstrom wird eingesetzt, um Wasserstoff aus Wasser zu gewinnen
  • Wasserstoff lässt sich verflüssigen und in Gasflaschen lagern oder in Metallpellets pressen
  • Dieser kann bei Bedarf mithilfe einer Brennstoffzelle zur Energieerzeugung genutzt werden
  • Nachteil: Technologie wird für Privathaushalte bisher kaum genutzt
  • Wasserstoff birgt erhöhte Explosionsgefahr
  • Anschaffung sehr teuer: bis zu 120.000 Euro für ein Wasserstoff-Speichersystem, laut Hersteller HPS
  • Ausblick: Wasserstoff-Technologie kann dank Forschung und Investitionen in Zukunft günstiger werden

Quellen:

https://www.test.de/Solaranlage-Gute-Renditen-sind-moeglich-und-so-gehts-5250676-0/

https://www.rnd.de/bauen-und-wohnen/solarenergie-speichern-im-winter-wie-wird-man-unabhaengig-vom-stromnetz-YOVBBJKM5REFJEKV3TJ4EQIXZM.html