E-Bikes, Scooter & Co

So kannst du dein Fahrrad zu einem E-Bike umrüsten

Solltest du deinen altgedienten Drahtesel lieb gewonnen haben und die Kosten für ein neues E Bike scheuen, dann kannst du eventuell dein aktuelles Fahrrad zu einem E-Bike bzw. einem Pedelec nachrüsten. Was es dabei zu beachten gilt, welche technischen Überlegungen bestehen und was preislich auf dich zukommt, erfährst du im Folgenden.

15.04.2021 • 15:19 Uhr

So kannst du dein Fahrrad zu einem E-Bike umrüsten

E-Bike Motor nachrüsten – handwerklicher Aufwand

Die Kompatibilität der zu verbauenden Komponenten zu wahren, sollte kein großes Problem sein. Insbesondere dann nicht, wenn du einen kompletten E Bike Nachrüstsatz nutzt. Dieser besteht aus Teilen, bei denen die Kompatibilität zueinander gegeben ist, da es sich um montagefertige Konfigurationen handelt, die du nur noch anbringen musst. Insbesondere mit Blick auf die Verkabelung ist dies vorteilhaft.

Der handwerkliche Aufwand ist dabei – je nach Bausatz und Motorart – sehr unterschiedlich. Wichtig ist vor allem, dass ein entsprechender Nachrüstsatz zu deinem Fahrrad passt. Insbesondere die Rahmenkonstruktion und ihre materielle Beschaffenheit (Stahl, Aluminium etc.) ist hier der maßgebende Faktor. Doch hier bieten viele Anbieter Konfigurationstools oder auch Such-Filter, in denen du entsprechende Angaben dazu machen und passende Angebote durchforsten kannst. Im Zweifelsfall gilt: nachfragen!

Position des Motors will überlegt sein

Beim Nachrüsten des E-Bike sollte dein besonderes Augenmerk vor allem der Position des Motors gelten. Typischerweise kann ein Motor am Vorderrad, am Hinterrad oder aber zentral im Tretlager angebracht werden. Dabei ist zu beachten, dass der Motor in diesen Bereichen zusätzlichen Verschleiß an der Konstruktion bedingen kann. Vor allem aber wird nicht jeder Motor zu jedem Rahmen passen. Schließlich wurden diese Rahmen für ein normales Fahrrad konzipiert. Insbesondere ein Mittelmotor erfordert eine gewisse Rahmenstabilität sowie eine Kompatibilität der Gangschaltung und Bremssysteme.

Vor allem aber wird das Fahrverhalten davon beeinflusst. Als am vorteilhaftesten wird dabei eine Installation am Hinterrad oder mittig am Rahmen empfunden. Da das Vorderrad sich auch für die Lenkung verantwortlich zeigt, ist ein Motor in diesem Bereich eher störend und gerade für Anfänger nicht zu empfehlen. Installationen am Hinterrad halsen der Lenkung hingegen kein zusätzliches Gewicht auf und sind meist auch gut mit der Rahmenstabilität vereinbar.

Technisches und Rechtliches zum Motor

Solltest du dich entscheiden, ein E-Bike durch Nachrüstung zu realisieren, dann musst du jedoch beachten, dass der Motor unter 250 Watt bleibt und eine Geschwindigkeit von über 25 km/h nicht aktiv unterstützt. Denn nur, wenn diese Leistungsparameter gewahrt bleiben, wird dein Fahrrad auch weiterhin gesetzlich als solches eingeordnet. Alles, was mit elektrischem Antrieb (und sei dieser auch nur unterstützend) unterwegs ist und damit potenziell schneller fahren kann, wird im Sinne des Verkehrsrechts nämlich wie ein Moped bzw. Roller eingeordnet!

In einem solchen Fall gilt nicht nur Helm- und Führerscheinpflicht. Auch das Fahren auf konventionellen Radwegen ist dann tabu. Zumal es auch technisch nicht ratsam wäre, dein Fahrrad zu weit hochzurüsten. Denn baulich ist dieses immer noch als normales Fahrrad konzipiert und nicht als Elektro-Bike, das mit über 40 Sachen dahin braust.

Anschaffungskosten und technische Vorbereitung

Der Akku eines nachgerüsteten E Bikes sollte im Mittel bis etwa 50 Kilometer (je nach Nutzungsintensität und Gewicht) reichen. Jedoch gibt es durchaus auch höherwertige Akkus, bei denen Reichweiten im niederen dreistelligen Bereich möglich sind. Diese Sets sind jedoch ein ganzes Stück teurer. Im Wesentlichen zeigen sich Akkukapazität und Motorleistung für den Preis verantwortlich. Ein vergleichsweise überdurchschnittlich teurer Satz kann dabei aber durchaus auch schon mal so viel kosten wie ein brandneues E-Bike im gehobenen Preissegment.

Auf jeden Fall solltest du dich darauf einstellen, dass dein Fahrrad gut und gerne ein Dutzend Kilos zunehmen wird. Dementsprechend sollten deine Bremsklötze bzw. Scheiben auch nicht zu abgenutzt sein. Eine Wartung bzw. korrekte Einstellung der Gangschaltung ist dringend zu empfehlen, damit diese beim motorisiertem Support keine Widerstände erzeugt und dadurch eventuell Schäden nimmt.

Quellen

https://www.bikes.de/ratgeber/technik/ebike-nachruesten

https://efahrer.chip.de/e-bikes/e-bike-nachruesten-wie-das-geht-und-was-es-kostet_102648

https://www.inside-ebike.com/ebike-nachruestsatz-unser-ueberblick/

Bild

pexels.com / Andrea Piacquadio