Reinhold Messner: "Nur die Freiwilligkeit funktioniert"
Als Bergsteiger ist Reinhold Messner eine Legende. Im Kampf gegen den Klimawandel hat der 78-Jährige eine klare Meinung: Verbote bringen nichts.
25.09.2022 • 13:37 Uhr
Reinhold Messner ist als Extrembergsteiger weltberühmt geworden. Der inzwischen 78-Jährige ist allerdings auch Naturschützer, er saß bis 2004 als parteiloser Abgeordneter für die Grünen fünf Jahre im Europaparlament. 2021 erhielt er den "Global Compact Award" der TÜV Rheinland Stiftung für sein Lebenswerk.
Er setze sich seit Jahrzehnten für einen nachhaltigen Umgang mit den Naturräumen und Bergvölkern ein, hieß es in der Begründung der Jury. Damit verkörpere Messner "die Ehrfurcht vor der Schöpfung" und die Menschheitsaufgabe, die Erde zu erhalten und zu schützen.
Klimawandel: Reinhold Messner hat klare Vorstellungen
Es ist deshalb keine Überraschung, dass Messner sehr klare Vorstellungen davon hat, wie der Kampf gegen den Klimawandel und für den Naturschutz funktionieren kann und sollte.
"Nur die Freiwilligkeit funktioniert. Dann kann man in den Verzicht positive Werte reinlegen", betonte er im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" im September 2022. 
Er selbst sei nach dem Zweiten Weltkrieg aufgewachsen, da sei der Verzicht selbstverständlich gewesen, so Messner: "Mein Weg war der Weg des Verzichts und der war erfolgreich. So wie der Verzicht auf Sauerstoff am Everest, der mir neue Wege eröffnet hat."
Klimawandel: Reinhold Messner - "Ohne Fundamentalismus gegensteuern"
Den Weg der Verbote und des Zwangs hält Messner im Kampf gegen den Klimawandel deshalb für falsch. "Wenn man alles verbietet, erreicht man nichts. Wir sind alle reicher geworden durch die Verschwendung von Ressourcen. Jetzt müssen wir gegensteuern, aber ohne Fundamentalismus. Nur mit Verboten werden sich die Leute, die hemmungslos Ressourcen verschwenden, nicht umstimmen lassen."
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