Mehrweg statt Einweg: Warum Wiederbefüllen CO₂ spart

Auch wenn es für beide Flaschen Pfand gibt: Ob Einweg oder Mehrweg macht für die Umwelt einen großen Unterschied. In diesem Beitrag zeigen wir dir, warum Flasche nicht gleich Flasche ist und wie aus alten Pfandflaschen in China Fleece-Pullover und Teppichböden werden.

29.09.2022 • 08:27 Uhr

Mehrweg statt Einweg: Warum Wiederbefüllen CO₂ spart

Was ist der Unterschied zwischen Einweg- und Mehrwegflaschen?

Ein kleiner, aber feiner Unterschied: Beim Einkaufen in der Getränkeabteilung ist der Blick auf die kleinen schwarz-weißen Pfand-Icons auf den Flaschen entscheidend.

Einwegflaschen

Die meisten Pfandflaschen sind Einwegflaschen (52,2 Prozent). Bei der Flaschenrückgabe gibt es dafür in Deutschland jeweils 25 Cent. Auf den Flaschen selbst findest du meistens die Aufschrift „PET-Cycle“ bzw. das Symbol der „Deutschen Pfandsystem GmbH“ (DPG). Nachdem du Einwegflaschen wieder abgegeben hast, werden sie zu einem großen Plastikballen zusammengepresst, um sie danach weiterzuverarbeiten.

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Wissenswert: PET steht für „Polyethylenterephthalat“ und ist ein Kunststoff auf Erdölbasis. Mittlerweile kann man PET jedoch auch aus Zuckerrohr herstellen.

Einwegflaschen sind für Hersteller billiger. Auch die Transportkosten fallen geringer aus, weil Mehrwegflaschen im Gegensatz dazu häufig auch aus Glas bestehen und damit schwerer sind. Laut der Deutschen Umwelthilfe werden landesweit jedes Jahr 17 Milliarden Einwegflaschen verkauft – das sind 47 Millionen am Tag.

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Mehrwegflaschen

Mehrwegflaschen werden nicht sofort wieder „vernichtet“, sondern mehrmals wiederbefüllt – bis zu 50 Mal. Sie bestehen entweder aus Plastik oder aus Glas und tragen das Wort „Mehrweg“ auf ihrem Etikett. Häufig besitzen sie außerdem das Umweltsiegel „Blauer Engel“. Für eine Mehrwegflasche gibt es in Deutschland zwischen 8 und 15 Cent.

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Warum sind Mehrwegflaschen umweltfreundlicher?

Das Recyceln von Einwegflaschen ist aufwendiger und energieintensiver als das Wiederbefüllen von Mehrwegflaschen. Nach jedem Recyceln muss schließlich eine komplett neue Flasche hergestellt werden. Wiederbefüllen ist also ressourcenschonender und damit umweltfreundlicher. Wer sich für Mehrweg entscheidet, spart pro Flasche rund 55 Gramm CO₂.

Verbrauchertipp: Damit der ökologische Vorteil bei Mehrwegflaschen möglichst groß ausfällt, sollte man lange Transportwege vermeiden. Wer die Möglichkeit hat, kann also auch in der Getränkeabteilung nach regionalen Produkten Ausschau halten.

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Was passiert mit den ganzen Einwegflaschen?

Nachdem die Einwegflaschen vom Automaten im Supermarkt zusammengeknüllt wurden, werden die Plastikballen von einem Recycling-Unternehmen abgeholt. Dieses „schreddert“ die Flaschen anschließend und stellt daraus entweder neues PET für Einwegflaschen her oder verkauft die Plastikmassen ins Ausland weiter. In Ländern wie China ist dieser „Sekundärstoff“ nämlich sehr begehrt. Dort werden die Plastikschnipsel eingeschmolzen und zu Polyesterfäden gesponnen. Aus diesen lassen sich wiederum Produkte wie Kleidung oder Teppichböden herstellen. Viele dieser Waren landen zum Beispiel als Fleece-Pullover anschließend wieder in Deutschland.

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Quellen:

https://www.duh.de/mehrweg-klimaschutz0/einweg-plastikflaschen/

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/ressourcenschonung/einzelhandel-und-umwelt/mehrweg/nabumehrwegguide.html

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/abfall/mehrweg-oder-einweg-unterschiede-und-regeln-beim-pfand-11504

https://www.codecheck.info/news/Oekobilanz-So-viel-CO2-sparen-Mehrwegflaschen-161227