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GM stoppt den Verkauf von Verbrennungsmotoren ab 2035

US-Automobilhersteller General Motors will ab 2035 nur noch elektrisch angetriebene Fahrzeuge herstellen. Ferner will das Unternehmen bis 2040 komplett klimaneutral arbeiten. Damit reagiert GM vermutlich auch opportunistisch auf den politischen Wind, der nun in den USA weht.

05.02.2021 • 09:34 Uhr

GM stoppt den Verkauf von Verbrennungsmotoren ab 2035

Vollmundige Ankündigungen

Bereits in der Vergangenheit konnte GM, beispielsweise mit dem Chevrolet „Bolt“, E-Autos auf den Markt bringen. Wesentlich wegweisender soll jedoch deren jüngste Veröffentlichung diesbezüglich sein – und zwar der Cadillac Lyriq. Dieser lässt bereits erahnen, was GM vorschwebt. In Kooperation mit LG hat man ein eigenes Werk für Batterien errichtet, das seit Ende letzten Jahres erste Mitarbeitende einstellt. Dies soll ein wesentlicher Bestandteil des GM-Konzepts werden: Die Batterien werden im eigenen Haus angefertigen, sodass GM nicht von Drittherstellern abhängig ist.

Dass sich nun ein solcher Riese wie GM (immerhin 17 % Marktanteil in den USA) hinter die Batterieentwicklung klemmt, ist durchaus spannend und hat ernstzunehmendes Potenzial. Einige Durchbrüche sollen dabei, zumindest laut Bekundungen von GM selbst, gelungen sein. So soll man dort an Batterien arbeiten, die 70 % Kobalt einsparen. Kobalt ist eine der problematischeren Ressourcen hinsichtlich der Batterieherstellung. Außerdem sei es gelungen, durch die Integration der Batterieelektronik sowie einer besseren Anordnung der Zellen bis zu 90 % der Verkabelung einzusparen. Wie viel davon jedoch PR-Strategie ist oder robuste Zukunft hat, wird allein die Zeit zeigen.

GM ist auch unter Zugzwang

Mit diesen Ankündigungen hat sich GM nun unter den großen Autokonzernen eingereiht, die sich öffentlichkeitswirksam der elektronischen Zukunft verschrieben haben. Doch ganz gewiss nicht nur aus lauter grüner Selbstlosigkeit. Denn gerade in den USA muss die Akzeptanz und Infrastruktur für E-Mobilität noch weiter wachsen als in Europa. Doch es ist eine Wette auf einen antizipierten Wachstumsmarkt, auf dem (aller gelobten Weltverbesserung zum Trotz) mit harten Bandagen gekämpft werden wird.

Und da will auch GM natürlich zu den Gewinnern gehören. Insbesondere weil der Konzern letzthin von der Corona-Krise gebeutelt wurde und in den USA schon seit Jahren mit einem eher schlechten Image zu kämpfen hat, da die GM-Vehikel unter US-Verbrauchern eher als unzuverlässig gegenüber den robusten und wartungsfreundlichen Japanern gelten.

Quellen

https://vision-mobility.de/news/gm-stoppt-verbrenner-ab-2035-77514.html

https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/volkswagen-bmw-general-motors-herbe-absatzeinbrueche-in-den-usa-a-1305901.html

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