Erster Elektro-Ferrari kommt 2025: So sieht das Antriebskonzept aus

Nach den Hybrid-Sportwagen LaFerrari, SF90 Stradale und 296 GTB soll 2025 der erste rein elektrische Ferrari auf den Markt kommen. Jetzt aufgetauchte Patentdokumente bieten erstmals einen konkreten Einblick in die Planungen der italienischen Sportwagen-Marke.

10.03.2022 • 12:38 Uhr

Erster Elektro-Ferrari kommt 2025: So sieht das Antriebskonzept aus

Autor: Moritz Nolte

Im April 2021 bestätigte Ferrari erstmals offiziell, an einem Elektro-Sportwagen zu arbeiten. Wie John Elkann, damals Interim-CEO und heute Aufsichtsratsvorsitzender bei Ferrari, erklärte, solle der erste vollelektrische Ferrari-Sportwagen 2025 vorgestellt werden. Der Manager betonte schon damals: Auch das allererste BEV-Modell der Italiener solle ein echter Ferrari werden.

Wie dieser „Meilenstein“ der Ferrari-Geschichte konkret aussehen soll, ist bis dato nicht offiziell: Technische Spezifikationen sind bis dato nicht bekannt. Zumindest gibt es bislang keine offiziellen Informationen dazu.

Elektro-Ferrari kommt 2025

Einen ersten Eindruck und einen ersten konkreten Ausblick auf den Elektro-Ferrari ermöglichen Patentunterlagen, eingereicht von Ferrari. Das US-Magazin The Drive hat diese Dokumente, datiert auf 2019, auf den Seiten des U.S. Patent Office entdeckt. Unter dem Titel „Electric or Hybrid Sports Car“ beschreiben die Unterlagen mit mehreren Zeichnungen, wie Ferrari sich die Anordnung der Akku-Systeme vorstellt.

Die Abbildungen zeigen einen zweisitzigen Ferrari, der analog des klassischen Mittelmotor-Layouts daherkommt. Das Konzept sieht dabei insgesamt zwei Akku-Pakete vor. Das größte davon ist direkt hinter den beiden Sitzen angeordnet und würde damit den bei Ferrari üblicherweise in Mittelmotorbauweise angeordneten Verbrennungsmotor ersetzen. Der Schwerpunkt wird damit auch im kommenden E-Ferrari also sehr zentral platziert sein – und dürfte somit für eine hohe Agilität sorgen.

Drei weitere, kleinere Batterien werden zusätzlich im Bodenbereich, unter dem Fahrer montiert. Auf diese Weise bleibt der Schwerpunkt sehr niedrig, was für die Fahrdynamik von Vorteil ist. Auf der anderen Seite könnte sich dadurch eine etwas höhere Sitzposition ergeben.
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Ein Akku-Architektur für verschiedene Ferrari-Modelle

Interessant ist: Das komplette Akku-System scheint in einer Art „Subframe“ angeordnet zu sein, der als Plattform dann vergleichsweise einfach in weitere Modelle integriert werden könnte. Bleibt die Frage, wie der 2025er Elektro-Ferrari angetrieben werden soll. Auch hier geben Patentunterlagen Auskunft. Schon Anfang 2020 waren entsprechende Dokumente aufgetaucht. Aus diesen geht hervor, dass Ferrari mit vier E-Motoren plant: Einer für jedes Rad.

Die Italiener planen dabei offenbar, die beiden E-Motoren an der Hinterachse, links und rechts des großen Akku-Pakets und in relativer Nähe zu den Rädern anzuordnen. An der Vorderachse sind die Elektromotoren zentral in der Mitte des Vorderwagens verbaut. Jeder Motor treibt dabei ein Rad an.

Damit ergeben sich konzeptbedingt weitere fahrdynamische Vorteile. Zudem wird ein Torque-Vectoring-System möglich: Da jedes Rad individuell beschleunigt wird, kann das Antriebsmoment aktiv und einzeln auf die einzelnen Räder verteilt werden, wodurch das Fahrverhalten weiter optimiert wird.

Leistungsdaten sind bislang unbekannt. Wir können jedoch davon ausgehen, dass sich Ferrari in Sachen kW und PS nicht lumpen lassen wird. Spätestens 2025 wissen wir mehr. Wir lehnen uns allerdings schon jetzt weit aus dem Fenster und gehen davon aus, dass wir deutlich früher wissen werden, wohin die Reise gehen wird.

Bilder: Ferrari