Der Mercedes-AMG EQS: Zwischen Nachhaltigkeit und Performance

Mit dem Mercedes-AMG EQS bringt der Affalterbacher Performance-Spezialist 2022 das erste batterieelektrische angetriebene AMG-Serienmodell auf den Markt. Der AMG EQS soll nicht nur gegen den Porsche Taycan Turbo S und den Platzhirsch Tesla mit dem Model S antreten. Er soll auch Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzen.

22.10.2021 • 06:46 Uhr

Der Mercedes-AMG EQS: Zwischen Nachhaltigkeit und Performance

Was der Mercedes-AMG EQS – genauer: „Mercedes-AMG EQS 53 4MATIC+“ so alles leisten soll, beschreibt Philipp Schiemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH. Die AMG-Version der Luxus-Elektro-Limousine EQS sei maßgeschneidert für Auto-Enthusiasten, „die eine Kombination aus innovativer Elektro-Mobilität in einem luxuriösen Ambiente, gepaart mit Sportlichkeit und agiler Fahrdynamik suchen.“

Performance meets Nachhaltigkeit

AMG-typisch verfügt deshalb auch das erste vollelektrische Serienmodell über ordentlich Bumms. Herzstück des neuen Mercedes-AMG EQS 53 4MATIC+ ist sein performance-orientiertes Allradantriebskonzept mit je einem Motor an Vorder- und Hinterachse. Die Grundversion bietet eine maximale Gesamtleistung von 484 kW (658 PS). Mit dem auf Wunsch erhältlichen AMG DYNAMIC PLUS Paket sind bis zu 560 kW (761 PS) und 1.020 Nm maximales Drehmoment drin. Dann beschleunigt der neue Mercedes-AMG EQS 53 4MATIC+ bei einem Batterieladestand von mindestens 80 Prozent in 3,4 Sekunden von 0-100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit dem optionalem Paket auf 250 km/h begrenzt.

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Langsamer Alterungsprozess der Batterien

Mit einer Kapazität von 107,8 kWh soll der über 2,6 Tonnen (!) schwere AMG-EQS eine Reichweite zwischen 526 und 580 Kilometer nach WLTP bieten. Bei der Entwicklung des Akkus bzw. des Lademanagements legten die Entwickler Wert auf Nachhaltigkeit: Die intelligente Steuerung verringert die Batteriebelastung beim Laden und verlangsamt so den natürlichen Alterungsprozess der Batterie. Nach der Nutzung im Fahrzeug ist für den Akku ein zweites Leben möglich: Zum Beispiel in einem Energiespeicher der Mercedes-Benz Energy GmbH. Gemeinsam mit Partnern hat die Daimler-Tochter bereits drei Großspeicher mit insgesamt rund 50 MWh Energie aus automobilen Batteriesystemen in das deutsche Stromnetz gebracht.

CO2-neutrale Produktion und nachwachsende Rohstoffe

Auch bei der Produktion fokussiert sich Mercedes auf ein Plus an Nachhaltigkeit. Das Dach der Produktionsstätte des Mercedes-AMG EQS etwa ist mit 12.000 Photovoltaik-Modulen versehen. Sie haben eine maximale Leistung von rund 5.000 kWp und sollen im Jahresdurchschnitt rund 30 Prozent des Energiebedarfs der Fabrik decken können. Die Produktion der Lithium-Ionen-Batterien im Werk Hedelfingen, Teil des Standorts Stuttgart-Untertürkheim, soll ab 2022 CO2-neutral erfolgen.

Bevorzugt werden bei der vollelektrischen Luxus-Limousine ressourcenschonende Materialien, unter anderem nachwachsende Rohstoffe. Bei den Bodenbelägen des Mercedes-AMG EQS etwa wird ein neues Garn aus regeneriertem Nylon vernäht. Eine Tonne dieses Garns soll laut Mercedes-Angaben über 6,5 Tonnen CO2 im Vergleich zu Neuware einsparen. Der Stahl für die Karosserie besteht zu 80 Prozent aus Sekundärstahl, der größtenteils aus recyceltem Stahlschrott gewonnen ist.

Der Mercedes-AMG EQS kommt 2022 auf den Markt und dürfte dann für nicht unter 150.000 Euro zu haben sein.

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Autor: Moritz Nolte

Bilder: Daimler