CO2-Bilanz von Elektroautos – besser als gedacht
Die CO2-Bilanz von Elektroautos fällt umso günstiger aus, je nachhaltiger der Strom zur Produktion und zum Wiederaufladen ist. Auch eine hohe Laufleistung wirkt sich positiv aus.
12.12.2020 • 15:49 Uhr
So sieht die CO2-Bilanz von Elektroautos wirklich aus!
Fortschritte bei der Batterie-Produktion sorgen für deutlich positivere CO2-Bilanzen von Elektroautos. In den letzten Jahren konnte vor allem im Bereich der Batterie-Produktion der Ausstoß von umweltschädlichem CO2 signifikant gesenkt werden. Laut einem Artikel der „Auto-Zeitung“ (10/2020) betrug das CO2-Äquivalent pro Kilowattstunde Batteriekapazität 2017 noch 175 Kilogramm. 2019 fiel dieser Wert auf im Mittel nur noch auf 75 bis 85 Kilogramm CO2. Damit ist die Elektromobilität in einen Bereich vorgedrungen, in dem sie den Verbrennern in Sachen CO2-Ausstoß nicht nur ebenbürtig, sondern sogar überlegen ist. Tesla geht beispielsweise davon aus, dass das Tesla Model 3 bereits heute 65 Prozent weniger CO2 ausstößt als ein Mercedes C220d.
Batterieherstellung als entscheidender Faktor für die CO2-Bilanz
Die Produktion von Antriebs-Akkus ist sehr energieintensiv und belastet die CO2-Bilanz eines Elektroautos dementsprechend stark. Vergleicht man die CO2-Bilanz von Verbrennern und Elektroautos unmittelbar nach dem Produktionsprozess, landet die Elektromobilität weit abgeschlagen. Der hohe Energieverbrauch ist aber nicht das einzige Problem, das sich aus der Herstellung von Traktions-Akkumulatoren ergibt. Zur Herstellung moderner Akkus werden Rohstoffe wie Silizium und Kobalt benötigt, deren Förderung in entlegenen Regionen der Erde stattfindet und mit erheblichen Umweltschäden verbunden ist. Aktuelle Studien, wie die vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe (01/2020) gehen davon aus, dass das CO2-Äquivalent bei der Batterieherstellung durch die Folgeschäden der Rohstoff-Beschaffung um den Faktor zwei ansteigt.
Verlagerung der Produktion als mögliche CO2-Bremse
Durch die Produktion von Lithiumionen-Akkus und Elektroautos in Ländern, die es mit dem Umweltschutz nicht so genau nehmen, können vergleichsweise günstige Elektroautos auf unseren Märkten angeboten werden. Im Gegenzug verschlechtert sich aber auch die Öko-Bilanz und die dringend erforderliche Reduzierung der Treibhausgase rückt in weite Ferne. Durch die Verlagerung der Produktionsstätten in Länder mit hohen Öko-Standards ließe sich der Grad der Umweltzerstörung durch die Förderung dringend benötigter Rohstoffe ebenso reduzieren wie der Ausstoß an Kohlendioxid. Einsparpotenzial bei der CO2-Bilanz ist ausreichend vorhanden, es muss jedoch auch konsequent genutzt werden.
Welche Faktoren sind für den CO2-Ausstoß ausschlaggebend?
Ein Faktor für den CO2-Fußabdruck eines Elektroautos ist die Größe der Batterie. Unnötig große Batterien verursachen bei ihrer Herstellung einen hohen CO2-Ausstoß. Darüber hinaus sind sie schwerer als nötig und verbrauchen beim Fahren dementsprechend viel Energie. Ebenso relevant ist der Standort, an dem produziert wird. Handelt es sich um Orte mit hoher Sonneneinstrahlung, fällt der CO2-Ausstoß beispielsweise durch die Nutzung von Solarstrom geringer aus. Auch die Laufleistung der Batterie ist für den CO2-Ausstoß relevant. Je größer die gesamte Laufleistung eines Akkus ist, desto günstiger fällt die CO2-Bilanz aus.
Quellen:
https://www.autozeitung.de/elektroautos-hybridantrieb-umwelt-studie-gutachten-40981.html